Agrana: Zuckeraktie findet Boden

von Wolfgang Raum, ZertifikateJournal

Die Halbjahresbilanz des Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzerns Agrana fiel enttäuschend aus. Der Umsatz legte im Vorjahresvergleich von 1,603 auf 1,674 Milliarden Euro zu. Allerdings brach der Nettogewinn ein. Das operative Ergebnis lag mit 108 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresrekord von 142,5 Millionen Euro. Besonders heftig war der Rückgang im Bereich Zucker. Das operative Ergebnis brach hier von 71,2 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 38,2 Millionen Euro ein. Nicht viel besser lief es im Segment Stärke. Hier ging es von 46,5 Millionen auf 26,3 Millionen Euro nach unten. Das Management begründet den Gewinnrückgang mit höheren Rohstoffpreisen in den beiden Segmenten.

Bei Fruchtzubereitungen und Fruchtkonzentraten schnellte das operative Ergebnis hingegen von 24,8 auf 43,4 Millionen Euro nach oben. Vor allem in Nordamerika und Asien lief es gut. Aber auch in Europa zeigt der Trend erstmals wieder nach oben.
Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen weiterhin von einem leichten Anstieg beim Konzernumsatz aus. Dabei setzt das Management nach wie vor auf ein organisches Wachstum. 140 Millionen Euro will Agrana im laufenden Geschäftsjahr 2013/14 für Investitionen in die Hand nehmen. Das operative Konzernergebnis soll mit Blick auf den bisherigen Geschäftsverlauf aber unter dem der vorangegangenen Jahre liegen.

Der Margenschwund und der daraus resultierende Gewinnrückgang haben die Aktie unter Druck gebracht. Bereits im Juli des laufenden Jahres ist der Titel aus seinem mehrjährigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Dabei fiel nicht nur die 200-Tage-Linie, sondern auch die psychologisch wichtige 100-Euro-Marke.

Allerdings hat sich die Lage zuletzt stabilisiert, wohl auch, weil die Gesellschaft ihren Ausblick bestätigt hat. So hat die technische Unterstützung bei 90 Euro gehalten. Zuletzt glückte der Sprung über die 38-Tage-Linie. Dazu haben auch Analysten beigetragen. Drei von fünf Experten, die den Titel bewerten, geben ein Kursziel von 100 Euro und mehr aus.

Bei einem Discounter der Raiffeisen Centrobank sind stark steigende Kurse gar nicht notwendig (ISIN: AT 000 0A0 VZK 2). Hier erzielen Anleger bis zum Laufzeitende im Januar 2014 bereits dann die Maximalrendite von 5,3 Prozent, wenn die Aktie im Januar über 92 Euro durchs Ziel geht, also noch knapp 2,2 Prozent zulegt. Der Abschlag gegenüber dem Direktinvestment beträgt knapp drei Prozent.