DDV-Kolumne Lars Brandau

Planlose Märkte - strukturiertes Depot

15.07.16 09:12 Uhr

Planlose Märkte - strukturiertes Depot | finanzen.net

Europa verändert sein Gesicht. Die Protagonisten, die den Brexit mit den Vertretern der Europäischen Union verhandeln, nehmen langsam aber sicher Gestalt an.

Sie werden an mehreren Fronten kämpfen müssen. EU-Befürworter in Schottland und auch Nordirland könnten weiterhin Unabhängigkeitsreferenden einfordern. Darüber hinaus werden die Briten bei den Verhandlungen über die künftige Zusammenarbeit mit der EU kaum Milde erwarten dürfen. Es wird Jahre dauern, bevor die Verhältnisse zwischen Großbritannien und den EU-Ländern auf neuen festen Füßen stehen.

Der Austritt der Briten hat Anlegern in aller Welt vor Augen geführt, wie fragil die Märkte sind und wie schnell es zu einem Beben an den Handelsplätzen kommen kann. Quasi über Nacht verzeichneten Europas Börsen die größten Verluste seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Alleine das sollte Anleger zum Aufwachen und gegebenenfalls zum Handeln bewegen.

Dennoch denken mehr als zwei Drittel der Privatanleger in Deutschland nicht darüber nach, in den Sommermonaten etwaige Anpassungen in ihren Portfolien durchzuführen. Lediglich etwas mehr als sechs Prozent sichern ihr Portfolio mit Hilfe von strukturierten Wertpapieren ab. Weitere 13 Prozent nehmen die teilweise erhöhte Volatilität in den Märkten zum Anlass, um über entsprechende Vorkehrungen in der Depotallokation nachzudenken. 11,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer folgen sogar der saisonalen Strategie, wonach sie im Mai dem Aktienmarkt erst einmal den Rücken zukehren und erst später im Jahr wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren.

Dies sind die Kernaussagen der Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands im Juli. An der Online-Umfrage, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich mehr als 4.000 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.

Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit in Europa beschäftigt alle Investoren. Eine klare Richtung an den Börsen ist schwer erkennbar und die Märkte bleiben volatil. In dieser Situation gilt es Ruhe zu bewahren. Anleger, die aktiv etwas unternehmen möchten, können mit Hilfe von strukturierten Wertpapieren ihr Depot absichern und sich somit vor vermeintlichen Verlusten schützen.

Der Vorteil von strukturierten Wertpapieren ist, dass sie, richtig verwendet, in jeder Marktphase in der Lage sind, positive Erträge zu generieren. Wichtig in solchen Phasen sind hohe Barrieren, damit die Produkte nicht ausgeknockt werden.

Während sich die verbleibenden 27 Staaten fragen müssen, wie viel Union Europa eigentlich gewillt ist zu tolerieren, sollten sich auch die Anleger fragen, ob ihre Depots ausreichend gesichert sind.

Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.