Mehr Licht als Schatten
Das Aktienjahr 2016 ist nichts für schwache Nerven. Der Start missglückte, zu schwer wogen die Sorgen um die Zukunft der chinesischen Wirtschaft.
Der DAX befand sich im Sinkflug, die international tätigen Konzerne revidierten ihre Jahresprognosen. Im Frühjahr setzte dann zunächst eine Erholung bis auf 10.500 Punkte ein, die von einer Auf- und Abwärtsbewegung abgelöst wurde. Es fehlten schlichtweg die Impulse für eine Fortführung der Rallye an den Aktienmärkten.
Andererseits bedingt das Fluten der Märkte durch die expansive Geldpolitik einen nicht zu übersehenden Anlagenotstand bei privaten und institutionellen Investoren. Sie müssen mehr ins Risiko gehen, um Erträge zu erwirtschaften. Das spricht gegen eine Baisse am Aktienmarkt. Die vermeintliche Zäsur folgte mit dem für die Märkte unerwarteten Brexit-Referendum am 23. Juni. Binnen weniger Handelstage ging der beliebte Leitindex DAX um rund 1.000 Punkte in die Knie. In der Post-Brexit-Zeit haben sich die Aktienmärkte in den Industrieländern dann trotzdem überdurchschnittlich gut entwickelt. Der S&P legte fast 10 Prozent zu, viele europäischen Indizes ebenfalls zweistellig, auch der DAX. Ein Plus von 11 Prozent schlägt zu Buche. Beim britischen FTSE-Index sind es sogar fast 14 Prozent und das in 6 Wochen. Und nun, fragen sich die Anleger?
Fest steht, die große Mehrheit der Finanzakteure seit dem Brexit-Votum schnell wieder zur Tagesordnung übergangen ist. Bei den Anlegern überwiegt gegenwärtig der Optimismus. Zumindest zeigt das die aktuelle Trendumfrage des Deutschen Derivate Verbands.
Gefragt nach dem weiteren Verlauf des DAX bis zum Jahresende antwortete knapp die Hälfte (47 Prozent) der gut 8.000 Teilnehmer, dass sie in den verbleibenden Monaten weiter steigende oder sogar stark steigende Kurse erwarten. Im vergangenen Jahr war der Optimismus noch größer und 60 Prozent der Anleger sprachen sich für steigende Kurse aus. 20 Prozent vertreten die Auffassung, dass es keine größeren Veränderungen geben wird. Immerhin knapp ein Drittel der Befragten sieht hingegen bis zum Jahresende fallende oder stark fallende Kurse beim DAX. Im Vorjahr war es nur jeder Vierte, der von sinkenden Indexständen ausging.
Die globalisierte Welt bringt es mit sich, dass immer wieder mit Rücksetzern an den Aktienmärkten rechnen gerechnet werden muss. Auch, wenn die Hausse der zurückliegenden Jahre noch intakt sein mag, so hat dennoch die Schwankungsbreite zugenommen. Allerdings sollte das Anleger nicht dazu verleiten, den Kopf in den Sand zu stecken und auf vermeintlich bessere Zeiten zu warten.
Wichtig ist, dass das Ersparte unter Rendite- und Risikoaspekten gut angelegt wird, damit sich Vermögen aufbauen lässt. Denjenigen, die momentan eher skeptisch das Aktiengeschehen beäugen, sei ein Blick auf die Vielfalt der strukturierten Wertpapiere empfohlen. Hier finden sich Produktlösungen für jedes Marktszenario.
Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.