DDV-Kolumne Lars Brandau

Keine Vorsorge grenzt an Fahrlässigkeit

20.07.20 11:04 Uhr

Keine Vorsorge grenzt an Fahrlässigkeit | finanzen.net

Angesichts des bewegten ersten Halbjahres und der zu befürchtenden zweiten Corona-Welle scheint in diesem Jahr die Sommerflaute an den Börsen auszufallen. Darüber hinaus gibt es weiterhin politische Unsicherheiten über Geldgeschenke innerhalb Europas und den latenten Streit zwischen den USA und China. Beides verunsichert die Marktteilnehmer.

"Sell in May" wäre in diesem Jahr das falsche Gebot gewesen.

Nur, wer weiterhin mit seinem Geld arbeitet, es also stetig investiert, wird sein Vermögen im Alter vermehrt haben. Und scheinbar beherzigt ein stetig wachsender Teil der Sparer dieses Mantra. Denn in Bezug auf die Handelstätigkeiten der Anleger mit strukturierten Wertpapieren scheint sich der positive Trend an den Aktienmärkten fortzusetzen. Sowohl die Umsätze als auch die Kundenorders mit Zertifikaten und Hebelprodukten nahmen im Juni erneut signifikant zu. Dennoch fehlt bei vielen Anlegern weiterhin der eigene Antrieb, sich eingehend mit ihren Kapitalanlagen zu beschäftigen.

Ein Dilemma, auf das Finanzexperten gebetsmühlenartig hinweisen.

Bislang ist es trotz der umfangreichen Bemühungen der gesamten Finanzbranche noch viel zu wenig gelungen, Deutschlands Sparer von Wertpapieren wie Aktien, Fonds und auch strukturierten Wertpapieren zu überzeugen. Die Diskussionen um eine tragfähige Rentenreform in Deutschland werden unaufhaltsam zunehmen. Die geburtenstarken Jahrgänge nähern sich in großen Schritten ihrem Ruhestand; und nach wie vor ist rein rechnerisch nicht klar, wie die wenigen Jungen für die vielen Alten die Rentenansprüche bezahlen sollen. Wer also jetzt nicht endlich aufwacht und eigenständig vorsorgt, für den wird es in absehbarer Zeit ein böses Erwachen geben.

Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere. Er fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen zählen Anlegerschutz, Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.