Unheil nimmt seinen Lauf
Schwerer Rückschlag für Curevac: Im Bemühen um die Markteinführung seines Corona-Impfstoffs musste das Pharmaunternehmen eingestehen, dass in einer Zwischenanalyse der laufenden zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" erreicht worden sei.
Damit wurden die Erfolgskriterien verfehlt. Sprich: eine Zulassung ist in weite Ferne gerückt. Schon in den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Doch die schlechten Daten kamen schon ziemlich überraschend. In der Folge hat sich der Aktienkurs mehr als halbiert. Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas teilte mit, man habe auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft. Man setze die laufende Studie aber bis zur finalen Analyse fort. Die endgültigen Daten werden in "zwei bis drei Wochen" erwartet, dürften aber vermutlich kaum besser ausfallen. Angesichts der kräftigen Gegenreaktion der Aktie von rund 32 Euro auf in der Spitze fast 60 Euro scheinen sich Anleger an einen Strohhalm zu klammern: Curevac hofft auf eine Zulassung im kommenden Jahr für einen sogenannten mRNA-Impfstoff der zweiten Generation gegen Virus-Varianten, den der Konzern in Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline entwickelt. Die vorklinischen Ergebnisse seien vielversprechend hieß es, die klinischen Studien hierzu sollen in etwa drei Monaten beginnen. Vor allem institutionellen Anlegern dürften da aber der Geduldsfaden reißen. Spekulative Naturen können den Rebound zum Aufbau einer Short-Position nutzen. Dazu geeignet ist ein Put-Optionsschein von HVB onemarkets (ISIN DE000HR7B5U2).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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