Christian Scheid

Ungebrochene Nachfrage

19.05.22 09:53 Uhr

Ungebrochene Nachfrage | finanzen.net

Der Technologiekonzern Jenoptik ist mit einem kräftigen Umsatzplus ins neue Jahr gestartet.

Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um 38,5 Prozent auf 208,5 Mio. Euro, wie die SDAX-Firma mitteilte. Dabei profitierte das Unternehmen weiterhin von der hohen Nachfrage aus der Halbleiterindustrie. Aber auch Zukäufe wirkten sich positiv aus. An den Jahreszielen wurde deshalb nicht gerüttelt. Jenoptik will den Umsatz in den fortgeführten Geschäftsbereichen 2022 um mindestens 20 Prozent steigern. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen Erlöse von knapp 751 Mio. Euro. Die Ebitda-Marge soll bei rund 18 Prozent liegen. Die Aktie geriet nach Zahlenvorlage dennoch unter Druck. Vor allem die Gewinnentwicklung kam am Markt nicht gut an. Zwar verbesserte Jenoptik das Betriebsergebnis in den ersten drei Monaten um mehr als ein Viertel auf 21 Mio. Euro, aufgrund des überproportionalen Umsatzanstiegs sank die entsprechende Marge jedoch um 0,9 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Analysten hingegen hatten mit einem Anstieg gerechnet. Die Prognose stellte das Unternehmen zudem unter den Vorbehalt, dass sich der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen und Lieferketten nicht weiter zuspitze. Unsicherheiten ergeben sich auch aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und den anhaltenden Lieferengpässen. Trotz der starken Auftragslage, der gut gefüllten Projektpipeline sowie des anhaltend vielversprechenden Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, insbesondere im Halbleiterausrüstungsbereich, sollten Anleger daher derzeit statt zur Aktie besser zu Seitwärtsinvestments greifen. Auch so sind attraktive Renditen möglich (ISIN DE000SF5H9N7).

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Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.


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