Übernahmefieber voraus
Für US-Präsident Donald Trump könnte es der größte politische Erfolg des Jahres werden: Die Republikaner haben im Senat mit knapper Mehrheit für die geplante Steuerreform gestimmt.
Das Repräsentantenhaus hatte die Steuerreform mit einer Mehrheit der Republikaner bereits Mitte November abgesegnet. Nun müssen beide Kammern ihre Versionen abgleichen. Die gemeinsame Fassung soll Trump dann bis Weihnachten vorgelegt werden. Kernstück ist eine Senkung der Körperschaftssteuer von 35 auf 20 Prozent. Davon dürften multinationale Konzerne am meisten profitieren, analysiert der liberale Thinktank Tax Policy Center (TPC). Der bisherige Unternehmenssteuersatz gilt als Hauptgrund, warum Konzerne wie Apple, Microsoft oder General Electric ihre Milliardengewinne im Ausland horten. Goldman Sachs geht von mehr als drei Bio. Dollar aus, allein Apple parkt etwa 252 Mrd. Dollar in Übersee. Die Reform soll auch Anreize schaffen, solche Geldreserven in die Heimat zurückfließen zu lassen. Dafür wird ein stark reduzierter Steuersatz von maximal 14,5 Prozent angesetzt, der aber nur einmalig fällig wird. Für künftige Gewinne im Ausland soll eine Mindeststeuer von zehn Prozent gelten. Der in die USA zurückfließende Geldsegen könnte eine Übernahmewelle in Gang setzen, denn was sollten die Unternehmen in Zeiten von Niedrigzinsen mit dem Geld sonst tun? Dabei könnten auch deutsche Firmen wieder verstärkt ins Visier geraten. Höchste Zeit also, um beim Solactive German M&A-Index-Zertifikat von HypoVereinsbank onemarkets einzusteigen oder nachzufassen. Das Papier fasst die interessantesten Übernahmekandidaten auf dem deutschen Kurszettel zusammen (ISIN DE000HU5JPC0).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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