METRO: Neue feste Größe für den MDAX

Bekannt gegeben werden etwaige Wechsel von der Deutschen Börse noch am selben Abend nach dem US-Handelsschluss. Die Umsetzung erfolgt zum 18. September. Wichtig sind die Änderungen vor allem für Fonds, welche die Indizes exakt nachbilden (ETFs), da sie diese dann entsprechend umschichten müssen. Das hat in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse.

Allerdings lohnt es sich auch für Privatanleger, auf Indexentscheide zu setzen: "Wie anhand sämtlicher regulärer Entscheide seit der Jahrtausendwende zu sehen ist, lohnt sich das sogar zweimal, nämlich vor der eigentlichen Entscheidung sowie nochmals kurz bevor die Änderungen in den Indizes umgesetzt werden", erklärt , hebt Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Während sich die Aufsteiger in spe in aller Regel überdurchschnittlich entwickelten, entwickelten sich die Kurse der Absteiger unterdurchschnittlich.

Spannend wird es im September vor allem in Börsenliga zwei, dem MDAX. Denn es stehen ein oder mehrere Wechsel an. MDAX-Anwärter Nummer eins ist die Aktie von Metro Wholesale & Food. Die Gesellschaft war aus der Aufspaltung des Metro-Konzerns in einen Lebensmittelhändler (Metro Wholesale & Food) und einen Elektronikanbieter (Metro) hervorgegangen. Weil die Aktie des abgespaltenen Lebensmittelhändlers den Index der mittelgroßen Werte zunächst verlassen musste, kam es zu Kursverlusten. Dieser Effekt könnte sich nun umdrehen.

Analysten sind überwiegend positiv gestimmt, was die weitere Entwicklung der Aktie betrifft. Beispielsweise hat die britische Investmentbank Barclays ihre Einstufung für Metro Wholesale & Food auf "Overweight" mit einem Kursziel von 23 Euro bestätigt. Die Aktie dürfte zeitnah von der erwarteten Aufnahme in dem MDAX profitieren, erklärte Analyst Nicolas Champ. Der Experte glaubt außerdem, dass die Unabhängigkeit vom früheren Metro-Konzern operative wie finanzielle Vorteile mit sich bringen wird. Während HSBC und JP Morgan den Titel neutral sehen - deren Kursziele liegen mit 18,50 Euro bzw. 19 Euro knapp oberhalb der aktuellen Notiz - ist Equinet derzeit am optimistischsten gestimmt. Die Investmentbank hat den "Titel" mit "Buy" und einem Kursziel von 29 Euro in die Bewertung aufgenommen. Nach der Aufspaltung der Metro-Gruppe handelt die Aktie mit einem attraktiven Abschlag sowohl zum fairen Wert als auch zu den Wettbewerbern, meint Analyst Christian Bruns.

Grundsätzlich gehen die meisten Experten davon aus, dass die Aktie den bisherigen Konglomeratsabschlag langfristig aufholen wird. Entsprechend liegt das durchschnittliche Kursziel der Experten bei 21,75 Euro - 27,5 Prozent über dem aktuellen Kurs. Würde diese Marke erreicht, könnten Anleger mit einem Turbo der Commerzbank ihren Einsatz verdoppeln.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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