LEG Immobilien: Noch reichlich Aufholpotenzial
Auf dem deutschen Immobilienmarkt zeichnet sich eine Trendwende ab. Im Frühjahrsquartal lagen die Immobilienpreise laut dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) erstmals seit rund zwei Jahren wieder auf breiter Front im Plus. Dabei sind alle Wohnsegmente - Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser - im Vergleich zum Vorquartal im Wert gestiegen.
Diese Nachrichten dürften Aktionäre und Management von LEG Immobilien gerne hören, könnte damit doch eine mehrere Quartale andauernde Abwertungsphase zu Ende gehen. Kumuliert hat das Portfolio des Konzerns seit dem Höchstwert Mitte 2022 knapp 17 Prozent an Wert verloren. Die Abwertungen führten 2023 zu einem milliardenschweren Fehlbetrag. Dagegen fiel das Minus im ersten Halbjahr mit 143 Mio. Euro relativ gering aus, denn LEG musste den Wert seines Portfolios nur noch um 1,6 Prozent abwerten. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr hob CEO Lars von Lackum sogar an: Für 2024 strebt der Manager beim operativen Ergebnis (AFFO) nun einen Wert von 190 Mio. bis 210 Mio. Euro an - das sind jeweils zehn Mio. Euro mehr als zuletzt angepeilt.
Angesichts dessen könnte die laufende Erholung der Aktie weitergehen. Bis zum inneren Wert (EPRA-NTA) pro Aktie bei 122,59 Euro wären noch 46 Prozent Luft. Immerhin gut 17 Prozent können risikobereite Anleger mit einem Discount Call von BNP Paribas (ISIN DE000PN74T30) herausholen - allerdings ohne, dass die Aktie steigen muss.
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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