Gefragter Rohstoff
Die eigentlich erst für das kommende Jahr erwartetet Lithium-Knappheit ist schon jetzt real geworden.
Die Preise für Lithium schießen nach oben - allein in den vergangenen zwölf Monaten um knapp 380 Prozent. Daher ist es kein Wunder, dass um hochwertige Lithiumprojekte hart gekämpft wird. Lithiumproduzenten - und solche, die es werden wollen - sind gefragter denn je. Ihre Aktien auch: Die Übernahmewelle in der Lithiumbranche ist voll in Gang gekommen. Zuletzt wurden mehrere Deals geschlossen: Der chinesische CATL-Konzern verleibt sich nach einem Übernahmegefecht mit dem chinesischen Gangfeng-Konzern den Lithium-Explorer Millennial Lithium ein. Der Kaufpreis beträgt 3,85 Kanadische Dollar (CAD) pro Aktie, dabei wird Millennial Lithium mit rund 377 Mio. CAD bewertet. Noch vor einem Jahr war die Aktie für weiter unter 2,00 CAD zu haben. Indes kommt der chinesische Bergbaukonzern Zijin Mining Group beim Konkurrenten Neo Lithium zum Zug. Der Kaufpreis beträgt 960 Mio. CAD bzw. 6,50 CAD je Aktie, was einem Aufschlag von 36 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs der 20 Tage vor Ankündigung des Deals entspricht. Vor zwölf Monaten kostete eine Aktie weniger als 1,00 CAD. Experten sehen nun Standard Lithium als den nächsten heißen Übernahmekandidaten. Als Käufer wird unter anderen der deutsche Lanxess-Konzern gehandelt, der bereits an den Kanadiern beteiligt ist. Gemessen an den zuletzt gezahlten Übernahmepreisen in der Branche hat die Aktie noch Luft nach oben. Dafür spricht nicht zuletzt auch die jüngst von Standard Lithium veröffentlichte Machbarkeitsstudie zu einem Lithium-Projekt. Standard Lithium ist gemeinsam mit neun anderen Aktien des Sektors im Best of Lithium Index enthalten. Wer in den Mini Future von Morgan Stanley aus ZJ 16.2021 investiert hat, liegt mehr als 120 Prozent vorne und sollte weiterhin kein Stück aus der Hand geben (ISIN DE000MC9X485). Neueinsteiger finden seit Kurzem auch einen Tracker im Angebot, bei dem seit unserer Erstempfehlung in ZJ 33.21 bereits ein Plus von knapp zwölf Prozent aufgelaufen ist (ISIN DE000DA0AAS6).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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