Ebay gibt Anlegern Süßes

Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal um sechs Prozent auf 2,23 Mrd. Dollar zu. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft legte von 430 auf 437 Mio. Dollar zu.

Der Umbau der Shopping-Plattform macht sich offenbar bezahlt. Um der Wachstumsschwäche im Kerngeschäft zu begegnen, hat Ebay seinen Internet-Auftritt komplett umgekrempelt. Dabei konzentrierte sich das Unternehmen vor allem auf Kleinverkäufer - mit Erfolg. Zwischen April und Juni stieg die Zahl der aktiven Verkäufer um zwei auf 164 Mio. Insgesamt wurden Waren für 20,9 Mrd. Dollar verkauft - ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders dynamisch entwickelte sich das Geschäft bei der Ticket-Tochter StubHub. Hier stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 225 Mio. Dollar.

Und weil die Geschäfte so gut laufen, legt Ebay die Messlatte für das Gesamtjahr höher. Der Konzern rechnet nunmehr mit einem Umsatz zwischen 8,85 und 8,95 Mrd. Dollar, im besten Fall entspräche das einem Plus von sieben Prozent. Zuvor waren 8,6 bis 8,8 Mrd. Dollar erwartet worden. Für seine Aktionäre hatte der Konzern noch ein zusätzliches Schmankerl parat: ein neu-es Aktienrückkauf-Programm mit einem Volumen von 2,5 Mrd. Dollar. Zur Erinnerung: Schon im letzten Quartal hatte das Unternehmen den Aktionären Anteilsscheine für 500 Mio. Dollar abgekauft.

Solche Nachrichten kommen an der Börse naturgemäß gut an: Die Aktie schoss nach Zahlenvorlage um mehr als acht Prozent in die Höhe; inzwischen notiert sie auf Rekordhoch - da ist also bereits viel Positives eingepreist. Anleger sollten daher auf Seitwärtsgewinne umstellen, etwa mit einem Discount Call. Das Papier generiert seine Max-malrendite von 9,3 Prozent oder 61,6 Prozent p.a., wenn die Aktie auch Mitte September über 30 Dollar notiert. Der Abstand zum Strike bei 25 Dollar - auf oder unter diesem Niveau verfällt der Schein am Laufzeitende wertlos - beträgt aktuell 19,7 Prozent (ISIN DE000PS9KLG4). Wie bereits im Vorquartal hat die Kaf-feehauskette Starbucks die hochge-steckten Erwartungen der Anleger nicht erfüllt. Der Umsatz im zweiten Quartal stieg lediglich um sieben Prozent auf 5,24 Mrd. Dollar. Die Wachstumsdynamik lässt also spürbar nach.

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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