Der "Stay Home"-Profiteur
Eine Nachricht, die nicht nur Anleger erschüttert: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus wurde ganz Italien abgeriegelt.
Die Beschränkungen, die zunächst für die Lombardei und 14 Provinzen im Norden festgelegt wurden, gelten nun für das gesamte Land. Mit dem Dekret wird die Bewegungsfreiheit der 61 Mio. Einwohner der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone eingeschränkt. Sollte es in Deutschland auch nur ansatzweise zu ähnlichen Entwicklungen kommen, müssen die Menschen zuhause mit Essen versorgt werden. Hier kommt unter anderem HelloFresh ins Spiel. Der Kochboxenversender könnte zu den großen Profiteuren der Krise avancieren. Auch abgesehen von einer möglichen Sonderkonjunktur steht das Unternehmen hervorragend da. Die Erlöse des Unternehmens stiegen im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 37 Prozent auf 1,81 Mrd. Euro. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) war dabei erstmals positiv. Zudem konnte HelloFresh den Verlust unter dem Strich deutlich reduzieren und wäre auch hier fast im Plus gelandet. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit starkem Wachstum. Während die Erlöse währungsbereinigt um 22 Prozent bis 27 Prozent steigen sollen, stehen bei der Ebitda-Marge 4,0 bis 5,5 Prozent auf der Agenda.
Die Erfolge spiegelt auch der Aktienkurs wider: Allein in den vergangenen zwölf Monaten ging es mit der Notiz um mehr als 110 Prozent nach oben. Quasi als "Belohnung" wird die Aktie per 23. März in den MDAX aufrücken. Dadurch dürfte sich das Anlegerinteresse noch weiter erhöhen - eine perfekte Grundlage für weiter steigende Kurse, die mit einem Turbo von HSBC gehebelt werden kann (ISIN DE000TT0PNZ3).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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