Bei Kion läuft's
Der Gabelstaplerhersteller Kion hat vorzeitig seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Sie zeigen, der Konzern ist gut in Schuss.
Wie das Unternehmen vergangene Woche mitteilte, lag die operative Marge zwischen April und Juni bei 10,5 Prozent - das ist der bislang höchste Wert in einem zweiten Quartal. Der Umsatz kletterte dank der kräftigen Nachfrage aus Westeuropa um sieben Prozent auf 1,34 Mrd. Euro. Das Ebit zog sogar um 21,9 Prozent auf 140,8 Mio. Euro an. Gleichzeitig erhöhte sich der Auftragseingang um 8,3 Prozent auf 1,42 Mrd. Euro.
Für gute Stimmung sorgte auch die Bestätigung des Ausblicks. Demnach geht Kion für 2016 weiterhin von einem Umsatz zwischen 5,35 und 5,50 Mrd. Euro aus. Das Ebit wird zwischen 510 und 535 Mio. Euro erwartet. Noch nicht in den Prognosen enthalten sind die Effekte aus der Übernahme des Technologie-Logistikers Dematic. Die Transaktion soll erst Ende des Jahres abgeschlossen werden. Mit dem Kauf will Kion von Megatrends wie Industrie 4.0, Digitalisierung und E-Commerce profitieren. Dafür greift der Konzern tief in die Tasche. Inklusive Schulden muss Kion 2,85 Mrd. Euro finanzieren. Einen Teil davon sicherten sich die Wiesbadener in dieser Woche über eine Kapitalerhöhung. Knapp zehn Mio. Aktien wurden am Dienstag zu 46,44 Euro platziert - ein hoher Preis, wie Händler befinden. Der chinesische Großaktionär Weichai übernahm dabei wie geplant 60 Prozent der neuen Anteilsscheine. Damit hat sich das Grundkapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre um zehn Prozent gegen Bareinlage erhöht.
Analysten bewerten den Deal positiv. Die Privatbank Berenberg etwa hat die Kion-Aktien sogar auf die "Alpha"-Empfehlungsliste der aussichtsreichsten Anlageideen gesetzt. Die Übernahme von Dematic sei für den Staplerhersteller bahnbrechend und die jüngste Kurskorrektur biete eine gute Einstiegschance. Wer dennoch kein volles Risiko gehen möchte, könnte einen Blick auf einen Discounter der Deutschen Bank werfen. Für eine zweistellige Maximalrendite reicht hier eine Seitwärtsbewegung aus (ISIN DE000DL47TK6).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
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