Amazon - Dreifacher Krisenprofiteur
Die Einkaufsgewohnheiten der Konsumenten werden sich wegen der Coronavirus-Krise nachhaltig verändern. Wenn überhaupt noch etwas gekauft werde, dann vor allem im Internet.
Daran dürfte sich so schnell nichts ändern: Auch wenn das Thema Coronavirus vorbei ist, dürfte mehr online eingekauft werden als vor der Krise. Klarer Profiteur dieser Entwicklung ist Amazon. Der weltgrößte Onlinehändler will einem starken Anstieg der Bestellungen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus mit einer Einstellungsoffensive begegnen. Das Unternehmen kündigte an, in den USA 100.000 zusätzliche Voll- und Teilzeitkräfte für Lager und Auslieferung anzuheuern, um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können. "Wir sehen einen deutlichen Anstieg der Nachfrage, deswegen ist der Bedarf an Arbeitskräften für diese Jahreszeit beispiellos", sagte Amazons stellvertretender Betriebschef Dave Clark. Der Konzern profitiert aber auch an anderer Stelle: Die Cloud-Dienste des Unternehmens ("Amazon Web Services") sind gefragt wie nie zuvor, da nie zuvor so viele Menschen weltweit im Home Office arbeiten und auf die Cloud angewiesen sind. Drittens spricht die zunehmende Nutzung von Streamingdiensten für den Konzern, der mit "Amazon Prime" einer der wichtigsten Anbieter in diesem Bereich ist. Da Amazon mit hoher Wahrscheinlichkeit gestärkt aus der Krise hervorgehen wird, dürfte die Aktie schon bald wieder ihr Allzeithoch in Angriff nehmen. So gesehen könnte sich ein Engagement in einem Discount Call der HVB mit der Basispreis-Cap-Kombination 1.700/1.750 Dollar lohnen (ISIN DE000HZ6AST0). Der Mut wird im Dezember 2020 mit einer Maximalrendite von rund 45 Prozent belohnt.
Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der "Euro am Sonntag" ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.