Absicherung ist Trumpf

Der Gradmesser für die Volatilität hatte sich seit Mitte März zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. In solchen Phasen sind bei Anlegern traditionell sichere Häfen wie Gold und Anleihen gefragt. Investoren greifen aber auch verstärkt auf Absicherungsstrategien zurück, um ihre bestehenden Long-Positionen nicht aufgeben zu müssen. Dazu bieten sich etwa Put-Optionsscheine oder Turbo-Short-Zertifikate an. Ein beliebtes Instrument sind aber auch Reverse-Bonus-Zertifikate. Diese Papiere bieten auch dann Renditechancen, wenn das Underlying nur seitwärts tendiert oder sogar leicht steigt. Die Papiere funktionieren umgekehrt wie normale Bonus-Zertifikate: Der Emittent legt einen Bonus-Betrag fest, der unter dem Basiswertkurs angesiedelt ist. Die Prämie wird aber nur dann ausbezahlt, wenn das Underlying eine zuvor festgelegte Barriere oberhalb des Basiswert-Kurses während der Laufzeit niemals berührt. Wenn das Underlying die Barriere verletzt, entfällt die Bonus-Chance und das Papier wandelt sich von einem Reverse-Bonus- in ein Reverse-Index-Zertifikat - mit allen Verlustrisiken. Deshalb sollten Anleger auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur Barriere achten. Besonders viel Auswahl bei Reverse-Bonus-Zertifikaten auf den EURO STOXX 50 bietet Goldman Sachs. Bei einem bis September laufenden Papier ist die Barriere bei 3.900 Punkten angesiedelt. So hoch stand der Leitindex der Eurozone seit 2008 nicht mehr. Bleibt das Auswahlbarometer auch in den kommenden fünf Monaten darunter, generiert das Reverse Bonus einen Ertrag von 7,5 Prozent. (ISIN DE000GD20EX8).

Mit einem neuen Bonus-Zertifikat der RCB können sich Anleger den besten Einstiegszeitpunkt sichern.

Zwar hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen bei den französischen Präsi-dentschaftswahlen die erste Runde überstanden, doch bei der Stichwahl am 7. Mai werden ihr nur geringe Chancen eingeräumt: "Im zweiten Wahlgang rechnen wir mit einer klaren Niederlage, da ihr Abstand in den Umfragen be-trächtlich ausfällt", erklärt Marianne Kögel, Senior Sales Structured Products, Raiffeisen Centrobank AG (RCB). "Da die Front National kein neues Phänomen darstellt - im Gegensatz zu Trump und Brexit-Referendum - halten wir die Umfragen für aussage-kräftig." Gleichwohl wäre bei einem Sieg Le Pens ein starker Rückschlag an den internationalen Aktienmärkten zu erwarten, räumt die Zertifikate-Expertin der RCB ein. "Auch eine Wiederkehr der Eurozone-Staatsschuldenkrise samt wirtschaftlichem Knick sind denkbar." Doch auch abgesehen davon steigt aufgrund der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren die Korrekturgefahr an Europas Börsen. Passend zu diesem Szenario hat die RCB das Best Entry Europa Bonus&Sicherheit aufgelegt. Das Wert-papier ist grundsätzlich als Capped Bonus-Zertifikat aufgesetzt - mit einer maximalen Bonusrendite von 20 Prozent und einer Barriere bei 49 Prozent. Allerdings wird der dafür maßgebliche Startwert des EURO STOXX 50 während einer zweimonatigen Periode zwischen dem 5. Mai und dem 5. Juli bestimmt. Dadurch sichern sich Anleger gewissermaßen den bestmöglichen Einstiegszeitpunkt. "Der Best Entry-Zeitraum wurde bewusst auf die Zeit-spanne der französischen Präsidentschaftswahlen gelegt", sagt Kögel. Das Zertifikat, das noch bis 3. Mai gezeichnet werden kann, löst somit das Timingproblem, mit dem Anleger in Korrekturphasen stets konfrontiert sind (ISIN AT0000A1V1A6).

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal

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