Aareal Bank: Kurzer Schwächeanfall

Die Zeit der Hauptversammlungen geht zu Ende. Überraschungen waren rar, die Worte vieler Firmenlenker ähnelten sich. Auch Wolf Schumacher, Chef der Aareal Bank, machte dabei keine Ausnahme. Er bestätigte seine Ergebnisziele für das laufende Geschäftsjahr, verwies jedoch auf bestehende Unsicherheiten im politischen und im wirtschaftlichen Umfeld. Die Quittung für diese Aussagen war, dass sich die Aktie der Aareal Bank zuletzt schwächer entwickelte als der Markt. Zusätzlich musste noch der Dividendenabschlag (1,20 Euro) verkraftet werden.

Die Folge ist eine Eintrübung des Chartbilds. Der Titel hatte noch im April ein Rekordhoch oberhalb der 40-Euro-Marke erreicht. Dieser Aufwärtstrend ist nun Geschichte. Aktuell steht die Aktie bei 36 Euro und läuft auf die Unterstützung zwischen 32 und 34 Euro zu. Dort sollte die Bewegung aber stoppen. Denn aus fundamentaler Sicht gibt es keinen Grund für weitere Kursabschläge. Der Immobilienfinanzierer wird mit einem Kurs-Gewinn-­Verhältnis (KGV) von elf bewertet.
Einziges Kriterium, welches belasten könnte, ist die Rating-Herabstufung durch Fitch in der Vorwoche. Die Agentur senkte das Urteil von "A-" auf "BBB+". Somit kann es bei der Refinanzierung zu höheren Kosten kommen.

Attraktive Bonus-Chance

Wegen des gestiegenen Risikos ist ein Bonuszertifikat mit Sicherheitsmarge der Aktie vorzuziehen. Das Papier (ISIN: DE000XM1NEQ5) kommt von der Deutschen Bank und läuft bis Juni 2016. Sofern die Schwelle bei 25 Euro, was 30,5 Prozent Risikopuffer entspricht, unverletzt bleibt, wird das Zertifikat zum Cap von 40 Euro zurückgezahlt. Das entspricht 9,2 Prozent Bonusrendite oder 8,6 Prozent per annum. Mehr wird es nicht. Denn falls die Aareal-Aktie über 40 Euro klettert, sind Anleger an den Gewinnen nicht mehr beteiligt. Wird die Schwelle berührt, können dagegen hohe Verluste entstehen.

Erfreulich: Das Papier wird nur mit geringem Aufgeld gehandelt. Daher wären bei einem Schwellenbruch keine übermäßigen Einbußen verglichen zur Aktie zu befürchten. Damit hohe Verluste vermieden werden, ist es ratsam, einen Stopp einzuziehen. Dieser wird beim Rutsch der Aktie unter das Oktober-Tief bei 28 Euro ausgelöst. (Redaktion €uro am Sonntag)