Investoren zweifeln an Trump
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Vor wenigen Wochen war noch alles prima für US-Anleger. Der Start in den April mit den neuen US-Zöllen vermiesen Anlegern die Stimmung.
Manche Zahlen lassen schon aufhorchen. Das Sentiment unter privaten Anlegern in den USA für Aktien aufgedröselt nach Bullen und Bären ist gegenwärtig so pessimistisch wie seit Jahren nicht mehr. Gleichzeitig ist der Fear & Greed-Index in den USA, der ebenfalls Stimmungsdaten - allerdings technischer Art - ebenfalls kräftig abgesackt. Eigentlich kein Wunder nach dem Kurseinbruch der vergangenen Tage, doch die Stimmung auf mittlere bis lange Sicht ist immer noch ansprechend. Was denn nun?
Mit Start in den März 2025 lässt sich auf jeden Fall konstatieren, dass die Partystimmung vom Amtsantritt Donald Trumps die ersten Risse bekommen hat. Doch jetzt im April ist aus der schwächer werdenden Stimmung ein drastischer Absturz geworden, weil Anleger einen ausgewachsenen Handelskrieg nach der jüngsten Ankündigung von neuen US-Zöllen befürchten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte vor immensen Folgen der Universalzölle gegen die ganze Welt. Sie seien ein schwerer Schlag für die Weltwirtschaft. Auch die Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde sieht weltweit negative Folgen.
Trump enttäuscht also doch
Außer Spesen ist seit Trumps Start nun nix gewesen. Dass der Markt noch kräftiges Abwärtspotential bietet, stellen auch die Analysten beim Online-Broker LYNX fest. Selbst Flaggschiffe wie der KI-Chiphersteller Nvidia sind in diesem Jahr einer der großen Verlierer an der Tech-Börse Nasdaq.
Nun muss man die Leistungen der Aktienindizes 2025 aber auch im Vergleich sehen. So konnten die lange Zeit vernachlässigten deutschen Indizes MDAX, SDAX und TecDAX seit Jahresbeginn den S&P 500 und andere Indizes hinter sich lassen. Besonders in Europa hat sich die Marktbreite verbessert, was sich auch in technischen Indikatoren widerspiegelte. Doch der aktuelle Einbruch hat fast alle Aktien erfasst, der aktuelle Trend zeigt klar abwärts.
Anleger schalten in den Risk-Off-Modus um, was auch an einer Flucht in Sicherheit bei Staatsanleihen oder Gold abzulesen ist. Gold erklomm in dieser Woche wieder ein Rekordhoch bei fast 3.200 Dollar.
Bodenbildung im April?
Der DAX hatte seinen Trendstärke zwar eingebüßt, dafür hat sich aber auch die zuletzt leichte Überhitzung abgebaut. Trotz der aktuellen Kurseinbrüche sollten US-Märkte nicht voreilig abgeschrieben werden, vor allem in den USA. Dort folgen die Indizes den saisonalen Mustern eines Nachwahljahres: Während das erste Quartal oft durchwachsen verläuft, beginnt aus zyklischer Sicht ab Anfang April typischerweise eine starke Phase, die bis in den Spätsommer hinein andauert. Folge: Der Start in den April ist an den Aktienmärkten zwar nicht gelungen, dennoch besteht die Chance auf eine Bodenbildung mit anschließender Erholung.
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