Benjamin Feingold-Kolumne

Brokervergleich 2024 - so legen Sie Ihr Geld an

02.02.24 15:08 Uhr

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Drei Jahre nach dem Corona-Boom bei den Neo-Brokern steht die Branche vor einer Neubewertung. Die Aktienkurse sind gefallen, die Angebote für die Kunden sind jedoch besser geworden.

Der Zins ist der Preis von Geld. Diese schon recht alte Weisheit hatte die Börsen 2022 stattlich nach unten befördert und damit auch das Geschäft der Broker getrübt. So ist es meistens in Bärenmärkten, denn Anleger sind trotz aller Bekundungen der Vorsicht doch meist eher long, sprich auf steigende Kurse eingestellt. So lief 2023 für Anleger weitaus besser, denn DAX und Nasdaq steuerten Weihnachten 2023 auf Höchstlevel an - Partystimmung am Markt.

Der Broker muss liefern

Doch nicht nur die Corona-Krise sondern auch ein recht "normales" Börsenjahr wie 2023 haben gezeigt, dass für Anleger vor allem eines wichtig ist: Die Verlässlichkeit und das Angebot des Brokers. Und nicht zuletzt seine Beständigkeit. Bei großen Vollanbietern mit Ansprache an professionelle Trader und Copy Trader geht es bei Angelsachsen oft hin und her. So war IG lange Zeit sehr präsent, fährt sein mediales Angebot 2024 aber weit zurück und bietet auch in Sachen Kontoeröffnung weniger. Der Smartbroker hat seine Kinderkrankheiten bei der Depoteröffnung überwunden und könnte 2024 unter neuem Set-Up durchstarten. Im Angebot bei Zertifikaten und Derivaten allgemein ist man nach Ansicht der Stiftung Warentest ohnedies Nummer eins. Im Segment der Copy Trading Anbieter und vor allem beim besten Preis für professionelle Trader mit Fokus FX, sprich Währungen, liegt RoboMarkets das zweite Jahr infolge ganz vorn. Kein Wunder, ist doch das Pricing beim FX-Handel das kompetitivste im Markt.

Feingold Research hat die wichtigsten Broker erneut verglichen, ihre Webseiten und Services unter die Lupe genommen, Angebote und den Handel geprüft und an volatilen Handelstagen genau hingeschaut. Dabei wurden Schulnoten von 1 bis 6 vergeben.

Dabei ist die Auswahl an spezialisierten Brokern in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen und von diesem Wettbewerb profitieren wiederum die Anleger. Broker bieten einen spielerischen Zugang zur Börse, immer bessere Tools, moderne Apps und vor allem günstige Konditionen. Dabei haben sie den aktiven Selbstentscheider aber auch den Aktiensparer im Blick. Zinssparen spielte 2022 lange keine Rolle, 2023 holte vor allem Consorsbank aber viele Neukunden dank attraktiver Zinsen auf seine Seite.

Preis-Leistung entscheidet

Gewonnen hat den Servicecheck der Neobroker der Smartbroker. Die Berliner überzeugen in fast allen Kategorien, elf börsliche und elektronische Handelsplätze stehen in Deutschland zur Verfügung, auch ein Direkthandel ist wie bei vielen Konkurrenten möglich. International ist SMARTBROKER+ mit dem Anschluss an 18 Börsen im Ausland wie NYSE, London, Schweiz und Kanada sehr gut aufgestellt.

Die Produktpalette ist von allen Neo-Brokern am größten und reicht von Aktien, Anleihen, ETFs, Fonds über Optionsscheine bis Zertifikate. Zum Produktangebot gehören unter anderem mehr als 95.000 Aktien, mehr als 2.5000 ETFs, mehr als 2.000 Sparpläne (viele davon gebührenfrei), mehr als 14.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag und circa 4,6 Millionen Derivate. Bei der Preisstruktur sind die Berliner recht offensiv. Eine Depotgebühr gibt es nicht, vier Euro Flat Fee pro Order, bei mehr als 500 Euro Ordervolumen entfallen sogar die Gebühren, wenn man über den Münchner Börsenplatz gettex geht.

SMARTBROKER+ hat seine Kinderkrankheiten nach der Umstellung auf die neue Partnerbank und den Umzug von rund 100.000 Bestandskunden überwunden. Für die kommenden Wochen sind zahlreiche Updates angekündigt, darunter etwa Anleihen und Realtime-Handel. Mit diesem Angebot ist man nach Ansicht der Stiftung Warentest ohnehin schon die Nummer eins. Es ist nicht leicht, im harten Konkurrenzkampf der Neobroker noch neue Akzente zu setzen. In Sachen Handelbarkeit fällt auch Lynx positiv auf, die im Handel seit Jahren zuverlässig daherkommen.

Wenn das Handy zum Pflichtprogramm wird

Im Vergleich zu den anderen Neobrokern zählt Scalable mit dem Start im Juni 2020 zu den jüngsten Anbietern in Deutschland. Die digitale Vermögensverwaltung wurde um ein eigenes Online-Broker-Geschäft erweitert. Neben gettex bietet Scalable auch den Xetra-Handel an. Dagegen ist Trade Republic ein Neobroker der ersten Stunde, quasi der Dino unter den Neobrokern. Was dort für speziell junge Kunden selbstverständlich sein dürfte, könnte manchen älteren Kunden überraschen: Ein funktionierendes Handy ist Pflicht. Was 2023 einiges an Neukunden gekostet hat, war wohl ein Update auf die bestehende App, das in Funktionalität und Optik in Foren und Nutzerfeedbacks förmlich zerrissen wurde. Form follows function bemängelten viele aktive Trader als leider falsch herum aufgesetzt.

Konkurrenz belebt Geschäft

Der schon angesprochene Broker RoboMarkets ist recht neu am Markt, überzeugt aber vor allem für professionelle Kunden mit einem ausgesprochen kompetitivem Preismodell beim Handel mit Währungen, aber auch bei Indizes, Aktien oder Rohstoffen. Mit den Konkurrenten Flatex und etoro zeigt der Anbieter, was neben Produktpalette und Preismodell seit Jahren offenbar auch wichtig ist - mediale Präsenz. Im Brokerbereich holen sich die großen Anbieter dies weiterhin über den Sport. RoboMarkets verlängerte Ende 2023 den Vertrag mit Eintracht Frankfurt, die dem Vernehmen nach etwas teurer sind als beispielsweise Bayer Leverkusen aber eine weit bessere TV-Präsenz aufweisen. Auch dies zählt heutzutage für einen Broker in seinen Bemühungen um neue Kunden.

150 Jahre Börsenerfahrung kombiniert technische Analyse, Trading, Börsenpsychologie und konkrete Investments. Benjamin Feingold ist Mit-Gründer von Feingold Research. Unseren Börsendienst finden Sie unter feingoldresearch.de!

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