Bitcoin brennt 2023 Feuerwerk ab
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Bitcoin schaffte wieder den Sprung über die 30.000-Punktemarke und kletterte damit auf den höchsten Stand seit 10 Monaten. Die Kryptowährung profitiert vor allem von der Bankenkrise. Kann die Reise weitergehen?
Bitcoin handelte in den vergangenen Monaten häufig in die gleiche Richtung wie die Aktienmärkte. Im Zuge der jüngsten Turbulenzen schien er sich aber vom Aktienmarkt zu lösen und stieg entgegen dem Aktienmarkt an. Die größte Kryptowährung der Welt wurde als sicherer Hafen betrachtet, da Rezessionsängste wieder in den Vordergrund rückten und Befürchtungen über eine mögliche Instabilität im Bankensystem zugenommen hatten.
"Die Pleite der Silicon Valley Bank verunsicherte viele asiatische Anleger, die ihre Gelder dort verwahrt hatten. Insbesondere asiatische Technologieunternehmen suchten nach Alternativen, wo ihr Geld einigermaßen sicher ist", analysiert Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Daher könnte der Liquiditätszufluss aus Asien zunehmen und für eine Fortsetzung der Rally sorgen. "Mit dem Sprung über die Runde Marke von 30.000 Dollar hat die Münze zugleich die Rückschläge durch die Kapriolen rund um Terra, Three Arrows Capital und die spektakuläre Pleite von FTX im Vorjahr wieder aufgeholt", erklärt Dennis Austinat, Deutschland-Chef von Trive, der internationalen Multi-Asset-Plattform.
Bitcoin nimmt an Bedeutung wieder zu
Trotz der Erholung dürfte die Rekordregion aus dem November 2020 bei rund 69.000 Dollar vorerst außer Reichweite bleiben. Denn ähnlich wie am Aktienmarkt ist das Fundament der Rally eher brüchig. "So liegen knapp 40 Prozent der 100 größten Altcoins nach wie vor mehr als 90 Prozent unter ihren historischen Rekorden", wie aus Angaben des Brokers eToro abzulesen ist. Beim Bitcoin beläuft sich der Abschlag hingegen auf rund 55 Prozent. Seit den Tiefstständen im November 2022 hat sich der Kurs bereits nahezu verdoppelt. "Entsprechend ist auch die Gewichtung des Bitcoins am gesamten Krypto-Universum kräftig auf 46 Prozent und damit das höchste Niveau seit Juni 2022 gestiegen", so Analyst Molnar von RoboMarkets. Ethereum als zweitgrößte Münze vereint rund 19 Prozent des Markes auf sich, während die Altcoins gemieden werden und an Gewicht verlieren.
Hintergrund sind erneut zunehmende Befürchtungen vor regulatorischen Vorgaben aus den USA. So will die Wertpapieraufsicht SEC Krypto-Unternehmen mit dem Vorwurf des illegalen Wertpapierhandels in die Schranken weisen. Ins Visier rücken besonders die Handelsplattformen der Krypto-Börsen. Zudem droht weiterhin, dass alle Altcoins mit Ausnahme des Bitcoins aus Sicht der SEC als Wertpapiere eingestuft werden. Spannend ist daher der Ausgang eines Rechtsstreits von Ripple gegen die amerikanische Wertpapieraufsicht.
Auf die Saisonalität achten
Zusätzliche Unterstützung erfährt die mit Abstand größte Krypto-Münze durch einen Sonderfaktor. So verteuerte sich der Bitcoin vor den drei bisher durchgeführten Halving-Terminen jeweils und stieg anschließend dynamisch auf frische Bestmarken. Auch jetzt scheint der Effekt vor dem nächsten Halving im Frühjahr kommenden Jahres erneut zu greifen. "Etwa alle vier Jahre wird die Belohnung für die geschürften Blocks halbiert", erklärt Austinat. "Miner erhalten dann 50 Prozent weniger Bitcoins für die Verifizierung der Transaktionen, ergänzt Austinat.
Und auch die Saisonalität spricht zumindest kurzfristig für Unterstützung. April und Mai zählen zu den stärksten Monaten im Jahresverlauf mit durchschnittlichen Gewinnen in den vergangenen zehn Jahren von rund zwölf Prozent pro Monat. Ähnlich wie am Aktienmarkt sind hingegen die Sommermonate Juli, August und September eher durchwachsen.
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