Barrick Gold und Newmont Mining im Übernahmefieber
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Viele Goldförderer wie Barrick Gold haben in den vergangenen Jahren kräftig auf die Kosten- und Investitionsbremse getreten und Schulden abgebaut. Nun treiben die führenden Unternehmen der Branche die Konsolidierung voran, was neue Chancen mit sich bringt.
Knapp unter dem Sieben-Monats-Hoch notiert der Goldpreis. Zwar hat er zuletzt etwas nachgegeben, weil Investoren wegen der kräftigen Erholung beim S&P 500 etwas Geld aus Gold in Aktien umgeschichtet haben. Gleichzeitig war der Dollar etwas gestiegen, was für zusätzlichen Gegenwind bei der Notierung des Edelmetalls gesorgt hat. Zuvor hatten allerdings der zwischenzeitliche Einbruch am US-Aktienmarkt und der Rückgang des Dollar den Goldpreis beflügelt.
Newmont steigt mit Akquisition zum Branchenprimus auf
Die größten Goldminenbetreiber nutzen das sich allmählich bessernde Umfeld und gehen auf Akquisitionskurs. Zuletzt hat der US-Riese Newmont Mining angekündigt, für 10 Mrd. Dollar den kanadischen Wettbewerber Goldcorp zu kaufen. Das ist der größte Deal in der Geschichte des Sektors, gleichzeitig entsteht ein neuer Branchenprimus mit Minen in Amerika, Australien und Ghana und einer jährlichen Förderung von rund 7,9 Mio. Unzen. Weil Investoren befürchtet haben, dass Newmont einen zu hohen Preis bezahlt, war die Aktie allerdings eingebrochen. Anleger nutzen die Chance und kaufen Hebelpapiere wie Turbos, etwa die WKN VA592Q (Vontobel) mit einem Hebel von 8, um von einem weiteren Aufstieg des Goldförderers zu profitieren. "Nachdem viele Unternehmen in den vergangenen Jahren kräftig die Investitionen gekürzt haben, haben die Firmen Probleme, neue Goldvorkommen zu finden und die Produktion zu steigern", erklärt Carlo Alberto de Casa, Chef-Analyst beim britischen Broker ActivTrades. Diesen Engpass versuchen die Unternehmen mit Zusammenschlüssen zu lösen. Newmont und Goldcorp wollen in den nächsten zwei Jahren Vermögenswerte von insgesamt 1,5 Mrd. Dollar verkaufen und sich auf die profitabelsten Minen fokussieren.
Barrick Gold besitzt fünf der bedeutendsten Minen der Branche
Die Übernahme von Goldcorp durch Newmont kommt nur wenige Wochen nachdem Barrick Gold die Übernahme des Konkurrenten Randgold für 5,4 Mrd. Dollar abgeschlossen hat. Das neue Unternehmen besitzt fünf der der zehn führenden Minen der Branche. Der Konzern will weitere Minen mit niedrigen Förderkosten kaufen und sich gleichzeitig von weniger profitablen trennen. Pikant ist dabei, dass Mark Bristow der Chef des neuen Unternehmens werden wird, der zuvor Chef des übernommenen Unternehmens Randgold war. Investoren setzen allerdings darauf, dass Bristow die Kosten kräftig senken wird. Die beiden Unternehmen konzentrieren sich stark auf die Förderkosten, um selbst bei Preisen von 1.000 Dollar je Unze einen positiven Free Cashflow zu erwirtschaften. Anleger setzen daher mit dem Turbo (WKN: MF798Z, Morgan Stanley), der einen Hebel von 7,5 besitzt, auf steigende Kurse bei Barrick Gold. Da sowohl Newmont als auch Barrick weniger profitable Minen verkaufen möchten, dürfte die Konsolidierung in der Branche weiter vorankommen. Damit rücken Unternehmen wie Kinross Gold oder AngloGold Ashanti in den Fokus der Investoren.
Benjamin Feingold ist seit mehr als 20 Jahren Börsianer und langjähriger Redakteur bei Börse Online sowie bei der Financial Times Deutschland gewesen. Zusammen mit Daniel Saurenz gründete er 2013 das Investmentportal Feingold Research, das täglich Analysen und Investmentideen zur Börsenentwicklung veröffentlicht.
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