Notenbank verleiht dem Nikkei 225 Flügel
Die Geldpolitik der Bank of Japan treibt die Hausse an Japans Aktienmarkt an. Vor allem Exportwerte befinden sich auf der Überholspur. Anleger profitieren mit Zertifikaten von der Rallye bei Banken- und Immobilienwerten.
Der japanische Aktienmarkt gehört dank seines Höhenfluges zu den Top-Börsen 2013. In den zurückliegenden zehn Tagen hat der japanische Leitindex, der Nikkei 225, fast 13 Prozent zugelegt, nachdem die japanische Notenbank, die Bank of Japan, ihre Geldpolitik deutlich gelockert hat. Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda hatte Anfang April verlauten lassen, dass die Notenbank die Geldbasis, also die Summe aus umlaufendem Papiergeld und den Einlagen der Geschäftsbanken bei der Notenbank, bis Ende 2014 von 138 Bill. Yen auf 270 Bill. Yen (2,2 Bill. Euro) steigern werde. Dazu will die Notenbank ihr Portfolio an Staatsanleihen und börsennotierten Fonds verdoppeln. Für zusätzlichen Optimismus bei den Anlegern sorgten Äußerungen von Kuroda in der vergangenen Woche, dass die Notenbank für das angestrebte Inflationsziel von 2 Prozent notfalls länger als zwei Jahre Staatsanleihen kaufen werde. Der Leitzins befindet sich bereits auf einem Niveau von 0 bis 0,1 Prozent. Die bisher erreichten 13.495 Yen scheinen daher für den Nikkei 225 dank der Unterstützung der Bank of Japan nur eine Zwischenstation zu sein. Sehr optimistisch sind die Analysten von Goldman Sachs. Da immer noch fast die Hälfte des Marktes unter seinem Buchwert notiere, erhöhten die Analysten das Zwölfmonatskursziel für den Nikkei um 7 Prozent auf 16.000 Yen. Langfristig seien 19.000 Yen für den Nikkei und 1.600 Punkte für den Topix drin – so Goldman Sachs. Als Risiko wird gesehen, dass die Bank of Japan die Erwartungen der Anleger verfehlt. Die Investoren setzen darauf, dass sich der Yen weiter abwertet, wodurch in erster Linie die Exportfirmen wettbewerbsfähiger werden und dann steigende Gewinne erzielen können. Die japanische Devise befindet sich gegenüber den Hauptwährungen im Sturzflug. Gegenüber dem Dollar hat der Yen seit Mitte November fast 25 Prozent und gegenüber dem Euro 30 Prozent abgewertet. Das bedeutet einen gewaltigen Gewinnschub. Bei einem Kurs von 95 Yen/Dollar sollten vor allem die Exportwerte nach Einschätzung von Analysten ihre Gewinne um 40 bis 50 Prozent verbessern können.
Unter den Exportwerten ragen insbesondere die Autowerte heraus. Der weltweit größte Hersteller Toyota und auch Nissan wollen ihre Japan-Produktion hochfahren bzw. nicht verringern. Die Anteile von Toyota in Yen stiegen seit November um 70 Prozent, in Euro auch noch um rund 35 Prozent. Die Kurse von Honda und Nissan rückten in Yen um 60 Prozent, in Euro um rund 28 Prozent bzw. 40 Prozent sowie 20 Prozent in Euro vor. Von der lockeren Geldpolitik profitieren auch die Banktitel, die im März den Topix um 7 Prozent schlagen konnten. Die niedrigen Zinsen führten auch die Immobilien-Werte auf die Überholspur.
Der Anleger hat die Möglichkeit, über Zertifikate auf einen weiteren Anstieg des japanischen Aktienmarktes zu setzen. Von der HypoVereinsbank wird ein währungsgeschütztes Indexzertifikat auf den Nikkei 225 (DE0007873325) angeboten, das in den vergangenen zwölf Monaten rund 42 Prozent zugelegt hat. Innerhalb von drei Monaten liegt die Performance bei plus 23,4 Prozent. Die Quanto-Absicherung schützt den Anleger vor Währungsschwankungen des Yen gegenüber dem Euro. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es sich bei dem Nikkei 225 um einen Preisindex handelt, Dividendenzahlungen werden bei der Kursberechnung nicht berücksichtigt.
Eine Alternative ist ein Bonus-Zertifikat auf den Nikkei 225 von Goldman Sachs. Das Bonus-Zertifikat ist bei einer Laufzeit bis zum 12. Dezember 2014 mit einer Barriere von 9.250 Yen und einem Bonuslevel von 19.300 Punkten ausgestattet. Der Anleger bekommt am Laufzeitende von Goldman Sachs 19.300 Yen ausgezahlt, falls der Index die Barriere nicht verletzt. Die Bonusrendite läge dann bei 11,3 Prozent bzw. bei 6,6 Prozent p.a. Auch wenn die Barriere derzeit knapp 32 Prozent unter dem aktuellen Kurs steht, muss der Anleger beachten, dass der mögliche Kursgewinn des Index der Yen-Abwertung entgegenwirkt. Das Faktor Triple Long Zertifikat auf den Nikkei 225 der Commerzbank (DE000CZ34KC2) erzielte seit der Vorstellung in der Zertifikate-Börse Mitte März einen Kursgewinn von knapp 26,5 Prozent. Die Einjahresperformance liegt bei 113,8 Prozent. Von der Royal Bank of Scotland (RBS) wird ebenfalls ein Zertifikat auf den DJ Japan Select Dividend 30 TR Index Quanto (NL0000623742) angeboten, der die Werte mit den höchsten Dividendenrenditen des japanischen Aktienmarktes abbildet. Im laufenden Jahr kam das Produkt auf einen Gewinn von 23,1 Prozent. Allerdings hinkte das Produkt mit einem Plus von etwas mehr als 5 Prozent dem Gesamtmarkt in den zurückliegenden vier Wochen etwas hinterher. Von dem Aufschwung des Immobiliensektors profitierte das Real Estate Quanto Zertifikat der RBS (NL0000093961). Das Produkt erreichte seit der Besprechung in der Zertifikate-Börse Mitte Januar einen Gewinn von rund 60 Prozent. Die Quanto-Gebühr liegt hier allerdings bei 3,97 Prozent. Einen Kurssprung machte auch das Topix Banks Quanto Zertifikat (NL0000040905), das den japanischen Bankensektor abbildet. In diesem Jahr erreichte das Produkt einen Anstieg von 38,5 Prozent. Binnen eines Jahres liegt das Plus bei 61,5 Prozent. Das Partizipationszertifikat auf den Solactive Japan Export ex Financials Index (CH0205168799) lässt eine Partizipation an den stärksten exportorientierten Unternehmen außerhalb des Finanzsektors zu. Der Index enthält 20 Werte, darunter Unternehmen wie Yamaha Motor, Nintendo und auch Nikon. Bei dem Performanceindex werden die Dividenden reinvestiert. Der Index wird in Yen berechnet. Seit dem Start hat das Zertifikat mehr als 6 Prozent zugelegt.
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Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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