Vossloh Bonus-Zertifikat - Alles einsteigen bitte
Mammutprojekt am Persischen Golf – die Deutsche Bahn unterzeichnet in Katar den größten Auftrag ihrer Unternehmensgeschichte.
Die Staatsfirma soll im Emirat ein Schienennetz für den Personen- und Güterverkehr aufbauen. Das Volumen: 17 Mrd. Euro. Unter dem Strich sind in den nächsten 20 Jahren Schieneninvestitionen im dreistelligen Milliardenbereich geplant. Mit an Bord: Die deutsche Industrie. Rund 14 Mrd. Euro werden für den Bau der Infrastruktur berechnet. Hier haben unter anderem Konzerne wie Hochtief gute Chancen, den Zuschlag zu erhalten. Als Lieferant für die Züge kommt natürlich Siemens in Frage. Und auch der Verkehrstechnikkonzern Vossloh ist gut positioniert – schließlich gehört das Unternehmen zu den Haus- und Hoflieferanten der Deutschen Bahn.
Die Vossloh-Aktie reagierte mit Kurssprüngen auf die Pläne und konnte den seit Mitte September laufenden Abwärtstrend durchbrechen. In den vergangenen acht Tagen verteuerte sich der MDAX-Wert knapp sechs Prozent. Aktuell hat der Anteilsschein im Bereich von 68,00 Euro eine kleine Verschnaufpause eingelegt – auf die Spekulation müssen nun harte Fakten folgen. Vossloh kann den Auftrag gut gebrauchen. Die Zahlen zum dritten Quartal waren schwach. Der Umsatz brach um rund 19 Prozent auf 252 Mio. Euro ein. Das EBIT lag mit 24 Mio. Euro satte 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Und auch der Ausblick enttäuschte – nicht zuletzt aufgrund von Bedenken über künftige China-Aufträge. Im Oktober ging Vossloh ein Großauftrag über stolze 170 Mio. Euro durch die Lappen. Nachdem der Konzern bereits in 2006 einen entsprechenden Auftrag verbuchen konnte und auch der Folgeauftrag an die Sauerländer ging, hatte sich Vossloh bei der erneuten Vergaberunde wieder gute Chancen ausgemalt.
Dennoch: Wir beurteilen die weitere Entwicklung von Vossloh zuversichtlich. Die Firma ist in einen margenstarken Nischenmarkt tätig und verfügt dort über eine hohe Wettbewerbsstärke. Und sollte der Konzern den Zuschlag in Katar erhalten, dürften weitere Aufträge folgen.
Eine attraktive Rendite von 19,2 Prozent oder 24 Prozent p.a. bietet ein kürzlich emittiertes Bonus-Papier der Commerzbank (ISIN DE000CM0V4D6). Voraussetzung: Bis zum Bewertungstag im September 2010 darf die Vossloh-Aktie nie unter 57,00 Euro (Abstand: minus 15,6 Prozent) notieren. Zugegeben: Es bleibt nicht allzu viel Luft, allerdings sollte man im Bereich von 60,00 Euro ohnehin die Reißleine ziehen. Nach oben ist man „eins zu eins“ dabei.
Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der „Euro am Sonntag“ ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.