Mehr Geld aus Insolvenz

Lehman-Pleite: Späte Genugtuung

25.01.15 08:00 Uhr

Lehman-Pleite: Späte Genugtuung | finanzen.net

Gut sieben Jahre nach der Pleite von Lehman Brothers zeichnet sich ab, dass deutsche Privatanleger mit Zertifikaten der niederländischen Tochter LBT im Depot besser davonkommen könnten als erwartet.

von Brigitte Watermann, €uro am Sonntag

Denn aus dem niederländischen Insolvenzverfahren springt wohl weit mehr heraus als gedacht.
Wie die Liquidatoren der LBT von der Kanzlei Houthoff Buruma in den Niederlanden auf Anfrage mitteilen, wurden allein auf die 59 Emissionen mit deutscher Wertpapierkennnummer von LBT in bisher vier Tranchen bereits 259 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Die Auszahlungsquote betrage bis dato rund 26 Prozent des jeweiligen vom Insolvenzverwalter festgestellten Werts der Papiere bei Insolvenz. "Und wir sind noch nicht am Ende", bekräftigt Niels Huurdeman von Houthoff Buruma. Mit weiteren Auszahlungen sei zu rechnen. Denn die Gesamtforderung der LBT-Liquidatoren in den USA beträgt rund 34 Milliarden US-Dollar, und die Liquidation der US-Mutter ist noch nicht beendet.

Wer die Lehman-Titel im Depot hat, erhält die Ausschüttungen aus den Niederlanden automatisch. Beim US-Insolvenzverfahren musste man seine Ansprüche dagegen gesondert anmelden. "Wenn Kunden mit ihrer Bank einen guten Vergleich mit Quoten von über 50 bis 80 Prozent geschlossen, die Zertifikate behalten und ihre Ansprüche im US-Insolvenzverfahren angemeldet haben, sollten sie jetzt recht gut dastehen", sagt Matthias Schröder von LSS Rechtsanwälte.

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