Ingmar Königshofen Kolumne Ingmar Königshofen

100-Prozent-Chance bei Infineon

07.08.14 10:33 Uhr

100-Prozent-Chance bei Infineon | finanzen.net

Alles andere als gut sieht der Chart bei Infineon aus.

Der Ausbruch aus dem Aufwärtstrend, das Unterschreiten der Nackenlinie einer SKS-Formation und das Fallen unter die 200-Tage-Linie prägen das bearische Bild. Daraus kann sich mit einem Mini Future Short eine Chance von 100 Prozent ergeben.

Die Zahlen zum dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres durften auf den ersten Blick auf gut bezeichnet werden. Bereits das fünfte Jahresviertel in Folge beendete der Chip-Hersteller mit einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei erreichte der Halbleiterkonzern eine operative Rendite von 15,3 Prozent und lag erstmals seit einigen Jahren wieder über der Zielvorgabe von 15 Prozent. An der Börse wurden die eigentlich erfreulichen Zahlen nicht zum weiteren Einstieg genutzt, sondern um sich im Guten von der Aktie zu trennen. Seit Jahresbeginn gehörte Infineon mit in der Spitze mehr als 20 Prozent zu den am stärksten gestiegenen DAX-Werten. Allerdings leiden nun in der aktuellen Marktschwäche diese Werte auch mehr unter Gewinnmitnahmen, wodurch sich bei Infineon die charttechnische Aussicht eintrübte. Auch hier bleibt offen, wie weit die Aktie noch abgeben muss, bevor ein tragfähiger Boden gefunden ist.

SKS-Formation vollendet

Drei Mal seit Mitte Juni gelang es der Aktie nicht, sich über 9,46 Euro zu behaupten. Nach diesem Dreifachhoch begann der Abverkauf, der die Notierungen aus dem zuvor zwischen 8,50 und 9,80 Euro verlaufenden Aufwärtstrend warf, der seit April vergangenen Jahres Bestand hatte. Ebenso wurde eine von Anfang März bis Ende April entstandene Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) durch das Unterschreiten der Nackenlinie, gebildet aus den beiden Tiefpunkten, vollendet, was auf weiterhin fallende Kurse hindeuten kann. Als drittes, charttechnisch bedenkliches Merkmal befindet sich die Aktie seit gestern unter ihrer bei 8,15 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie, die zuletzt im November die Notierungen unterstützte. Dieses bearishe Gesamtbild kann sich erst ändern, wenn die Kurse erneut über 8,60 Euro ansteigen. Nach unten stellen die Unterstützungen bei 7,83 Euro und 6,77 Euro sowie bei einer großen Korrektur bei 6 Euro die Kursziele dar.

Strategie

Mit einem Mini Future Short (WKN US191Y) können risikobereite Anleger, die nach dem Unterschreiten der Nackenlinie der SKS-Formation von einer fallenden Infineon-Aktie ausgehen, mit einem Hebel von 3,9 überproportional von steigenden Kursen profitieren. Der Abstand zur Stopp-Loss-Barriere beträgt aktuell 19,4 Prozent. Der Einstieg in eine solche Position bietet sich stets unter Beachtung eines risikobegrenzenden Stoppkurses an. Dieser kann hier oberhalb des im Chart dargestellten Widerstands bei 8,62 Euro im Basiswert platziert werden. Im Mini Short ergibt sich daraus ein Stoppkurs von 1,58 Euro. In einem schwachen Marktumfeld kann sich die aktuelle Tendenz fortsetzen. Das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Strategie mit Kursziel bei 6 Euro beträgt 4 zu 1.

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Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.

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