Viele Meinungen trüben die Sicht?
Als hätte es Japan mit der Naturkatastrophe durch das Erdbeben und ...
... die Tsunami-Welle am Freitag nicht bereits hart getroffen, schwebt nun auch noch das Damoklesschwert „Super-GAU“ über dem Land und der Bevölkerung. Wirtschaftlich hat Japan seit Jahren mit niedrigen Wachstumsraten und einer immensen Verschuldung zu kämpfen. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass sich mit den aktuellen Vorkommnissen die Situation nicht gerade verbessert. Ansonsten ist die Situation aber vor allem durch die bislang kritische Situation um die diversen Reaktoren äußerst schwierig einzustufen. Hierbei hilft auch nicht unbedingt, dass die Reihe der Experten, die sich zu diesem Thema äußern, ebenso lang ist wie die Vielfalt der Meinungen.
Beispiel Währungspaar Euro gegen Yen
Rein volkswirtschaftlich würde das in Aussicht gestellte Konjunkturpaket sowie die ohnehin extrem niedrigen Zinsen in Verbindung mit der mehr oder weniger angekündigten Zinsanhebung der EZB für einen festen Euro gegenüber dem Japanischen Yen sprechen. Allerdings ist andererseits zu erwarten, dass viele Japaner im Ausland angelegte Gelder zurückholen, da sie in Anbetracht der Schäden innerhalb des Landes dringend gebraucht werden. Bereits hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander, wie der künftige Verlauf des Währungspaares aussehen könnte. In Bezug auf die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ergibt sich ebenfalls ein breites Spektrum an Varianten, so dass man als normaler und immer noch geschockter Anleger vor allem zu einem Ergebnis kommt: Unsicherheit!
Keine klare Perspektive = kein Risiko!
Wir hatten bereits zuletzt im Hebelzertifikate-Trader den Investitionsgrad ab- und stattdessen Liquidität aufgebaut. Noch vor kurzem sorgten die voraussichtlich bevorstehende, europäische Zinswende nach oben sowie die Unruhen im nordafrikanischen Raum und im Bereich des Nahen Ostens für Unsicherheit. Mit der aktuellen Situation in Japan ist das Bild nicht gerade klarer geworden, so dass wir der Meinung sind, dass man in unsicheren Zeiten das Vermögen weiter durch wenig Risiko schützen sollte. Da der DAX sich nach und nach unserem Kursziel bei 6.500 Punkten nähert, bietet es sich an, aktuell dem Geschehen als weitgehend Außenstehender zuzuschauen. Damit schärft sich der objektive Blick auf eine günstige Einstiegsgelegenheit, die sich sicherlich bald wieder ergeben kann. Solange aber die Unsicherheit hoch und die Perspektive nicht klar ist, sind wir der Meinung, dass das oberste Gebot des Vermögensaufbaus ist, das Risiko zu vermeiden!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.