Helfen die Unternehmenszahlen?
Zuletzt hatten sich negative volkswirtschaftliche Daten belastend auf die Aktienmärkte ausgewirkt.
Dies schürte weitere Ängste, was die Kurse noch weiter in den Keller gedrückt hat. Eine technische Gegenreaktion war daher längst überfällig und scheint in der vergangenen Woche nun gestartet zu sein.
Der Hund und sein Herr...
André Kostolany konnte das Geschehen am Aktienmarkt immer sehr einfach und treffend auf den Punkt bringen. So verglich er die Kursbewegungen im Hinblick auf den fairen Wert einer Aktie mit einem Hund und seinem Herr. Manchmal läuft der Hund weit hinter seinem Herrn, dann überholt er ihn und eilt weit voraus. Man könnte es aber auch mit einem Gummiband vergleichen, das eben irgendwann den maximalen Grad der Dehnung erreicht hat und dann wieder zurückschnellt. Ähnlich dürften wir es aktuell haben. Und es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass auf die kurzfristige Übertreibung nach unten eine (aus fundamentaler Sicht) kurzfristige Übertreibung nach oben folgt. Denn die globalen Einflussfaktoren bieten nach wie vor keinen Anlass, ein Freudenfest zu planen!
Können die Unternehmensgewinne Beruhigung bringen?
In der gerade begonnenen Börsenwoche wartet eine Vielzahl deutscher Unternehmen mit ihren Ergebnissen auf. Der Blick richtet sich daher auf die Titel adidas, BASF, Bayer, Continental, Deutsche Telekom, Fresenius, Fresenius Medical Care, Henkel und Vonovia. Auch in der zweiten Reihe geben viele Unternehmen ihre Ergebnisse bekannt, wie beispielsweise Aareal, Airbus, Aixtron, Covestro, Dürr, Hochtief, Klöckner & Co., MorphoSys, Nordex, Salzgitter und Zalando. Man darf also gespannt sein, wie der Zahlenregen ausfallen wird. Zumindest kurzfristig könnte er aber die Aufmerksamkeit weg von den Konjunktursorgen in China, den Folgen des billigen Geldes in Europa oder auch von politischen Spannungen zwischen Ost und West lenken, die in den kommenden Monaten sicherlich noch das eine oder andere Mal auf die Notierungen drücken dürften.
US-Notenbank nicht aus dem Blickfeld verlieren!
Es ist noch nicht lange her, als die US-Notenbank ihre langjährige Niedrigzinsphase mit einer Zinsanhebung beendet hat. Nun darf man aber gespannt sein, ob sich aus Äußerungen der Notenbanker Anzeichen erkennen lassen, dass eine weitere Zinsanhebung verschoben wird oder ob sogar wieder über eine Senkung nachgedacht wird. Beide Fälle deuten auf einen deutlich schlechter als erwarteten US-Konjunkturverlauf hin und würden die Aktienkurse erneut deutlich belasten!
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.