Für Optionsscheinanleger: aussagekräftiges Delta
Das Delta gibt viele Infos über einen Optionsschein preis
Das Delta stellt eine der wesentlichsten und aussagekräftigsten Bewertungskennzahlen des Optionsscheingeschäftes dar. Das Delta informiert darüber, wie stark sich die Kursveränderungen des Basiswertes auf den Optionsscheinpreis auswirken. Darüber hinaus lässt sich auf Grund des Vorzeichens Plus oder Minus auf den ersten Blick erkennen, ob es sich beim ausgewählten Optionsschein um einen Call (+) oder einen Put (-) handelt.
Zudem erweist sich das Delta als überaus nützlich bei der Berechnung des Omega, einer hilfreichen Kennzahl zur Berechnung der Hebelwirkung eines Scheines. Außerdem bietet das Delta noch folgende Informationen, die für einen Optionsscheinanleger von Bedeutung sind.
Das Delta beinhaltet viele Informationen
Das Delta kann niemals größer als +1 (Calls) oder kleiner als –1 (Puts) sein. Das bedeutet, dass sich der Preis eines Optionsscheines in absoluten Zahlen unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses niemals mehr als jener des Basiswertes verändern kann. Steigt eine Aktie beispielsweise um drei Euro, so kann ein Optionsschein mit Bezugsverhältnis 1 niemals um vier Euro zulegen oder fallen, da er ja dann ein höheres Delta als +/-eins haben müsste. Der maximal mögliche Kursanstieg eines Optionsscheines beträgt in diesem Beispiel daher ebenfalls drei Euro.
Zusätzlich informiert das Delta auch darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Optionsschein seine Laufzeit im Geld, also mit einem inneren Wert, beenden wird. Ein Optionsschein mit einem Delta von 0,24 befindet sich am Laufzeitende mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 24 Prozent im Geld, während ein Optionsschein mit einem Delta von 0,90 zu 90 Prozent bei Fälligkeit einen inneren Wert aufweisen wird.
Was das Delta noch verändert
Der Wert des Delta, das aus mathematischer Sicht die erste Ableitung nach dem Aktienkurs darstellt, hängt nicht nur von den Kursbewegungen des Basiswertes, sondern auch von Änderungen der Restlaufzeit (ändert sich natürlich täglich), Volatilität, Zinsen und Dividenden ab.
Bei einem Optionsschein mit Restlaufzeit von zwölf Monaten und einem Delta von 0,38 reduziert sich das Delta nach sechs Monaten, ohne Kursveränderung des Basiswertes, auf 0,24. Einen Monat vor Fälligkeit befindet sich das Delta bei diesem Optionsschein nur mehr bei 0,05. Der Grund dafür liegt darin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein innerhalb von zwölf oder sechs Monaten noch ins Geld kommen wird eindeutig höher ist, als dies in lediglich einem Monat der Fall sein könnte.
HebelprodukteReport: Walter Kozubek ist Herausgeber des HebelprodukteReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des ZertifikateReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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