Gewinne in Seitwärtsphasen dank Korridoren
Richtungslose Märkte machen die Geldanlage schwierig. Korridor-Produkte bieten einen Ausweg.
Der deutsche Aktienmarkt ist nach einem starken Anstieg in eine Seitwärtsbewegung eingemündet. Der DAX wird hin- und hergerissen zwischen guten Fundamentaldaten und Staatsschuldenkrise sowie Euro-Abwertung. Experten erwarten, dass sich diese Seitwärtsbewegung noch einige Monate fortsetzt. Der Markt zeigt damit Parallelen zum Jahr 2004, nachdem die Kurse sich im Jahr davor kräftig von dem Einbruch während der Dotcom-Krise kräftig erholt hatten. Wie damals sind Gewinne in der Seitwärtsphase recht schwierig.
Eine Möglichkeit, während dieser richtungslosen Märkte Geld zu verdienen, bieten beispielsweise Korridor-Bonus-Zertifikate. So bietet ein derartiges Produkt der Société Générale auf den DAX mit einer unteren Barriere von 4.400 Punkten und einer oberen Barriere bei 6.600 Zählern (DE000SG1PZ21) bei einer Laufzeit bis zum Oktober 2010 eine Rendite von 9,7 Prozent bzw. 37 Prozent jährlich. Die Bonus-Zahlung erfolgt bei Korridor Bonus-Zertifikaten, wenn der Basiswert während der gesamten Laufzeit durchgängig im Korridor notiert.
Der Abstand zur oberen Barriere liegt bei rund 9,1 Prozent, der zur unteren Barriere sogar bei 27 Prozent. Sollte der DAX aber eine der beiden Barrieren berühren, drohen dem Anleger Verluste. Erreicht der Basiswert zuerst die obere Barriere, so richtet sich die Auszahlung nach der negativen Performance ausgehend vom Basispreis. Wird dagegen die untere Barriere zuerst erreicht oder unterschritten, richtet sich die Auszahlung nach der positiven Performance des Basiswertes, wiederum ausgehend vom Basispreis. Für Gewinne müsste der Basiswert am Laufzeitende wieder über dem Ausgangswert notieren.
Eine andere Variante lässt sich durch Discount-Calls und -Puts erreichen. Durch die Kombination kann der Anleger selbst ein Korridor-Produkt konstruieren. Das Auszahlungsprofil erinnert an einen Long Butterfly Call Spread.
Discount-Optionsscheine bzw. Capped Warrants funktionieren wie klassische Optionsscheine. Allerdings ist eine Partizipation an der Entwicklung des Basiswertes nur bis zu einer bestimmten Grenze möglich. Die Gegenleistung für diesen Nachteil ist der im Vergleich zum klassischen Warrant niedrigere Preis.
Für Anleger, die von einem DAX-Stand von ungefähr 6.000 Punkten in einem halben Jahr ausgehen, ist es sinnvoll, einen Discount-Call mit einem Cap von 6.000 Punkten zu erwerben. Bei dem Call (DE000CM25NS8) bekommt er am Verfallstag, dem 17. Dezember dieses Jahres, für jeden Punkt, den der deutsche Leitindex über dem Basispreis von 5.000 Punkten steht, einen Euro-Cent ausgezahlt, also 5 Euro. Hinzu kommt ein Discount-Put-Schein (DE000CM25PW5) mit einem Basispreis von 7.000 Punkten und einem Cap bei 6.500 Punkten. Für beide Scheine zusammen muss der Anleger aktuell 7,20 Euro hinlegen. Landet der deutsche Aktienindex am Laufzeitende bei rund 6.000 Punkten, bekommt der Anleger insgesamt 10 Euro zurückgezahlt, was einer Rendite von 41,7 Prozent entspricht.
Je weiter die Basispreise der Kombination auseinanderliegen, umso größer ist die Chance auf einen Gewinn. Im Vergleich zu einem Bonus-Zertifikat hat die Kombination von Discount-Optionsscheinen den Vorteil, dass nur das Indexniveau am Laufzeitende zählt. Angst vor einem Schwellenereignis muss der Anleger nicht haben.
Der Autor dieses Artikels ist Christian Grabbe, Derivateexperte bei der Baader Bank AG und zuständig für alle Derivategeschäfte. Weitere Informationen rund um die Themen Indizes, Aktien, Anleihen, Hebelprodukte, ETFs, Devisen und Rohstoffe erhalten Sie auf www.Baadermarkets.de sowie in dem kostenlosen Newsletter Zertifikate Börse.“
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