Discounter auf Wacker Chemie: Renditechance für Wackere

von Wolfgang Raum, ZertifikateJournal

Wacker Chemie traut sich wieder mehr zu. "Nach zwei herausfordernden Jahren bin ich für 2014 optimistischer", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl bei der Bilanzpressekon­ferenz am Dienstag, nachdem er 95 Prozent Gewinneinbruch für das Jahr 2013 gemeldet hatte. Die Hoffnung auf die Trendwende begründete der Firmenlenker mit einer "soliden Nachfrage" in allen Geschäftsbereichen. Die Umsätze im Januar und Februar liegen über den Werten des Vorjahres. Deshalb hat der MDAX-Konzern das Umsatzziel für das erste Quartal auf mehr als 1,1 Milliarden Euro angehoben. Das wäre ein Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auch für das Gesamtjahr gibt sich das Management zuversichtlich. Beim Umsatz peilt das Unternehmen ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Der operative Gewinn soll sich um mindestens zehn Prozent verbessern. Auch nach Steuern und Abzügen werde wohl mehr hängen bleiben, erklärte das Unternehmen. Angesichts des massiven Gewinneinbruchs war auch die Dividendenankündigung eine kleine Überraschung. Für das Jahr 2013 will Wacker Chemie 50 Cent je Aktie springen lassen, nur zehn Cent weniger als 2012. Analysten hatten mit 48 Cent je Aktie gerechnet.

Aus China kommen ebenfalls erfreuliche Neuigkeiten. Der Spezialchemiekonzern, der auch Zulieferer der chinesischen Solarindustrie ist, hat den Zollstreit mit der Volksrepublik beigelegt. In einem Abkommen hat sich Wacker verpflichtet, sein in Europa hergestelltes Polysilizium dort nicht unter einem Mindestpreis zu verkaufen, weshalb China auf Strafzölle verzichtet.

100-Euro-Marke in Sicht
Schlechte Zahlen einerseits, ein optimistischer Ausblick und die Einigung mit China andererseits führten in den vergangenen Tagen zu ­einer Berg-und-Tal-Fahrt der Wacker-Aktie zwischen 91 und 97 Euro. Experten sind dennoch wieder positiver gestimmt. So gab Merrill Lynch eine Kaufempfehlung ab und die Credit Suisse zumindest ihre negative Einschätzung auf.

Ein Test der 100-Euro-Marke wird damit wieder wahrscheinlicher. Notiert die Aktie am 19. Juni über diesem Niveau, erzielen Anleger mit ­einem Discountzertifikat der Commerzbank (ISIN: DE 000 CB5 F9Q 5) einen überproportionalen Gewinn. Anders ausgedrückt: Steigt die Aktie noch um rund acht Prozent, dann freuen sich Zertifikateanleger im Juni über ein Plus von 16 Prozent. In den Verlust rutschen Investoren bei Kursen unter 85,15 Euro.