Momentum - "Stärke kaufen - Schwäche verkaufen"
Auf diesen Grundsatz sollte sich ein Trader besin¬nen. Die absolute Bewertung ist ein Kriterium für sogenannte Value-Anleger, wie etwa Warren Buffett.
Der Zeitansatz beträgt hier aber teilweise Jahrzehnte, grenzt sich also klar vom aktiven Trading ab.
Ich habe die Aktie des Elektroautoherstellers Tesla bei rund 160 US-Dollar empfohlen. Zwischenzeitlich notierte der Wert bei über 250 US-Dollar und ich möchte Ihnen anhand dieses Beispiels auf¬zeigen, warum die klassischen Bewertungsmaßstäbe für die Aktienanlage nicht immer geeignet sind.
Die Analyse
Sie werden die Begriffe "KGV" (Kurs-Gewinn-Verhältnis), "KUV" (Kurs-Umsatz-Verhältnis) oder "EBIT" (Gewinn vor Steuern und Zinsen) nur sehr selten finden in meinen Analysen. Diese Kennziffern sind für die langfristigen Aussichten eines Unternehmens (oder der Aktienindizes) ohne Frage von Bedeutung, aber ein kurzfristiger Ausblick lässt sich dadurch nicht erstellen. Sie können natürlich eine Über- oder Unterbewertung feststellen, die Dauer dieses Zustandes ist aber völlig ungewiss.
Erinnern Sie sich bitte an den neuen Markt. Hat wirklich jemand geglaubt, die Aktie des Filmverleihers EM.TV sei mehr wert als Siemens? Vermutlich nicht. Trotzdem haben sich Aktien wie EM.TV oder Mobilcom noch mehrfach verdoppelt und haben einige Leerverkäufer in den Ruin getrieben, bevor der Börsencrash dann für ein Ende dieser Entwicklung sorgte.
Tesla hat ein gutes Produkt, einen phänomenal erfolgreichen CEO (Elon Musk) und ist definitiv wahnwitzig hoch bewertet, gemessen an den ausgewiesenen und zu erwartenden Gewinnen.
Momentum
"Teuer" war der Wert schon bei 80, 120 und 160 US-Dollar. Nun steht er bei 250 US-Dollar und ist eben noch teurer. Was ihn treibt, sind zahlreiche Anleger (auch institutionelle Hedgefonds), die angelockt werden von den stetigen Kursgewinnen. Die Hausse nährt also tatsächlich die Hausse und dauert meist einen Tag länger als das Konto der Leerverkäufer groß ist. Das ist Momentum-Trading.
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