Baumwollpreis: Warum die Preise weiter nach oben streben
Globale Unterversorgung, niedrige Lagerbestände und sich verschlechternde Ernteaussichten dürften den Preis der Pflanze weiter antreiben.
von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Wenig Geld sei mit Baumwolle zu verdienen, sang die Popband Creedence Clearwater Revival im Evergreen "Cotton Fields". Lange Zeit war das auch so. Doch inzwischen haben sich die Zeiten geändert.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Wie viele andere Agrarrohstoffe hat sich auch der Preis für Baumwolle stark verteuert. Innerhalb eines Jahres ist er von 80 US-Cent auf 138 US-Cent je Pfund um gut 70 Prozent geklettert. Ein Grund dafür ist die Corona-Pandemie, die zu Lieferproblemen geführt hat. Denn mit Indien, Pakistan, China, den USA, Brasilien, der Türkei, Australien und Usbekistan liegen acht der wichtigsten Anbauländer in Regionen, die zeitweise stark von der Pandemie betroffen waren oder noch sind.
Auch die aktuelle extreme Hitzewelle auf dem indischen Subkontinent und in Pakistan dürfte sich auf die Ernte in diesen Staaten auswirken, die wohl schwächer als erwartet ausfallen wird.
Das ist auch bei einem der wichtigsten Cotton-Exporteure, den Vereinigten Staaten, der Fall. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet für die Saison 2022/2023 eine um sechs Prozent geringere Ernte - auch wegen der zu großen Feuchte der Böden im Südwesten des Landes. Diese führt dazu, dass trotz einer Ausweitung der US-Anbaufläche um eine Million Morgen die Erntefläche noch um mehr als eine Million Morgen niedriger liegen soll als in der Vorjahresperiode.
Der weltweite Baumwollverbrauch soll laut Prognose des USDA knapp ein Prozent unter dem Vorjahr liegen. Grund hierfür ist ein etwas niedrigerer Konsum in den beiden wichtigsten Verbrauchsländern China und Indien. Mit 26,6 Millionen Tonnen liegt die globale Nachfrage aber noch immer etwas höher als die Produktion, der Markt bleibt also das dritte Jahr in Folge im Angebotsdefizit.
Lagerbestände sinken weiter
Im noch laufenden Erntejahr 2021/22 dürfte die globale Unterversorgung verglichen zur Vorsaison zwar zurückgehen, aber immer noch etwa eine Million Tonnen betragen. "Der Rückgang der globalen Lagerbestände dürfte sich somit fortsetzen, wenn auch mit deutlich gebremstem Tempo", erklärt Carsten Fritsch, Agrarrohstoff-Analyst bei der Commerzbank. Das USDA erwartet einen Rückgang der weltweiten Baumwollvorräte am Ende dieses Erntejahres auf 18,2 Millionen Tonnen.
Damit sollte sich auch der Anstieg des Preises für Baumwolle fortsetzen, wenn auch in langsamerer Form als in den vergangenen zwölf Monaten. Mit dem Cotton-ETC (WKN: A0K RJW) von WisdomTree können Anleger darauf setzen. Die Gebühr beträgt 0,49 Prozent.
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