Chancenreich und polarisierend: Uran
Der Rohstoff Uran wird wenig beachtet – zu Unrecht.
Von Uwe Singer, Portfoliomanager der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg
Gold und Silber werden von den meisten Medien aufmerksam verfolgt. Anders geht es einem Schwermetall, das eher für Negativschlagzeilen gut sind: Uran.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Es gibt Gründe, dem Rohstoff Uran skeptisch gegenüber zu stehen. Dazu gehören außer dem möglichen Missbrauch des Materials zum Bau von Kernwaffen ungelöste Fragen rund um die Endlagerung abgebrannter Brennelemente, aber auch immer wieder geäußerte Bedenken zur Sicherheit von Atomkraftwerken.
Gleichwohl sind wir bei der Entwicklung alternativer Energiequellen, wie etwa Sonnenenergie, Windkraft oder Erdwärme, nicht so weit, auf Kernenergie vollständig verzichten zu können. Auch vehemente Gegner der Atomkraft müssten sich bei nüchterner Betrachtung eingestehen, dass die Ökobilanz von Atomstrom im Vergleich zur Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen durchaus konkurrenzfähig ist. So ist die Atomkraft neben den erwähnten erneuerbaren Energiequellen die bislang einzige Form der Energiegewinnung, bei der keine Kohlendioxid-Emissionen anfallen.
China setzt stark auf Kernkraft
In Volkswirtschaften, die stark wachsen und daher hohen Energiebedarf haben, setzt man stark auf neue Kernkraftwerke. So verkündete Chinas Entwicklungsministerium Ende vergangenen Jahres, bis zum Jahr 2020 eine Kernkraftkapazität von 112 Gigawatt erreichen zu wollen – aktuell liegt sie bei 8,6 Gigawatt. Das will man durch den Bau einer ganzen Stadt (Nuclear Power City) erreichen, in der alle Bauteile für standardisierte Atomanlagen hergestellt werden.
Mehrere Faktoren treiben den Preis
Doch ohne Uran keine Kernkraftwerke – und der Trend, nicht nur in China neue Anlagen zu errichten, dürfte den Preis für den Rohstoff dauerhaft stützen. So markierte Uran im Juni 2010 sein Preistief bei 42 US-Dollar je Pfund und stieg im weiteren Jahresverlauf bis auf zuletzt 73 Dollar. Branchenkenner schätzen, dass die rasante Kursrally der vergangenen Monate weitere Käufer nach sich ziehen wird. Zudem dürften Energieversorger aus Nordamerika, Europa und aus Asien aktiv werden. China hat sich in dieser Hinsicht schon positioniert: Über mittelfristige Verträge hat sich die Regierung in Peking Lieferungen von U308 (Uranoxid) für circa 80 Dollar je Pfund gesichert, wohl in der Annahme, dass der Uran-Preis bald deutlich darüber liegen dürfte. Den Preis treiben dürfte nicht zuletzt eine Vereinbarung zwischen den USA und Russland, die die Umwandlung von hoch angereichertem Uran aus russischen Sprengköpfen zu Uranbrennstoff für Atomkraftwerke regelte – diese läuft im Jahr 2013 aus.
Aktien, Fonds und Zertifikate zur Auswahl
Der Uranpreis dürfte schon im Jahr 2012 deutlich über die Marke von 80 Dollar klettern, wobei ihn zwischenzeitliche Preisausbrüche auch höher katapultieren können. Investoren, die etwas risikofreudiger agieren, haben viele Möglichkeiten, am erwarteten Preisanstieg zu profitieren. So gibt es etwa Zertifikate unterschiedlicher Emittenten oder börsengehandelte Indexfonds (ETFs), die dem Preis des Rohstoffs oder der Branchenentwicklung folgen. Zudem können Anleger auf die Aktien international tätiger Unternehmen setzen, die sich mit der Gewinnung und Verarbeitung des Rohstoffes Uran befassen.
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