Seltene Erden: Was sie als Depot-Härter taugen
Noch im Frühjahr galten Seltene Erden als das heißeste Zukunftsthema im Bereich der Rohstoffe. Doch mit den neuen Ängsten um die Weltwirtschaft sind die Aktienkurse der Produzenten eingebrochen.
von Eckart Keil, Gastautor in €uro am Sonntag
Dennoch bleiben Investments in die Spezialrohstoffe für Anleger interessant, meint Gastautor Eckart Keil und erklärt, warum das gerade jetzt so ist. Bisher dominiert China den Markt mit Seltenen Erden oder Metallen. Das Land liefert etwa 97 Prozent der Metalle für den Weltmarkt. Zudem hat vor einiger Zeit die chinesische Regierung ihre Lieferbeschränkungen für die begehrten seltenen Metalle besorgniserregend ausgeweitet. Damit erreicht der Kampf um die Verfügbarkeit der strategisch wichtigen Rohstoffe für Politik und Produzenten eine neue Dimension.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Nicht alle Seltenen Erden sind allerdings im Fokus der Anleger. So beispielsweise das robuste Metall Wolfram, das sich durch einen extrem hohen Schmelzgrad von 3.400 Grad Celsius unter den Industriemetallen auszeichnet. Die Hightech-Branche setzt bei elektrotechnischen Anwendungen verstärkt Wolfram ein, was dieses rare Metall für Investoren zu einer interessanten Anlagemöglichkeit macht.
Einteilen lassen sich die Seltenen Erden in drei Kategorien: Angefangen mit den kaum vorkommenden Seltenen Erden über die leichten bis hin zu den schweren Seltenen Erden. Einige der leichten Metalle werden etwa bei der dezentralen Energiegewinnung zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Grundlage für Investments in diese Gruppe ist jedoch eine fundierte Analyse der Produzenten dieser strategischen Rohstoffe. Hier kommt es auf die spezifisch produzierten oder explorierten einzelnen Bestandteile der Seltenen Erden an – wer kann wo, wie und wann in welchem Mix produzieren? Eben diese Analyse macht die Investition in Spezialrohstoffe für Privatanleger recht schwierig.
Zusätzliche Chancen bieten sich, wenn man das Anlagethema erweitert und bislang noch wenig beachtete Rohstoffe mit einbezieht, die von der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung den herkömmlichen Seltenen Erden in nichts nachstehen. Hier kann gerade der antizyklische Investor noch wahre „Perlen“ finden: Als spannendes und ertragreiches Anlagethema gelten das Grafit – Einsatz in der Mikroelektronik und beim Automobilleichtbau – und Kobalt – Flugzeugindustrie und Leichtmetallbau – sowie Vanadium und Wolfram. Der Vorteil dieser strategischen Rohstoffe liegt darin begründet, dass auch ohne fortschreitenden technologischen Einsatz eine ausreichende und steigende Grundnachfrage besteht. Zusätzliches Potenzial können neue Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten, wie beispielsweise in der Solarenergieerzeugung oder Batterietechnologie, liefern.
Wolfram und Vanadium als Härter fürs Depot
Bei Wolfram dominiert bisher China den Weltmarkt. Die Produktion von Wolfram wird im laufenden Jahr rund 50.000 Tonnen erreichen. Wolfram wird wegen seines höchsten Schmelzpunkts sämtlicher Metalle bei Spezialstahl, militärischen Applikationen und in der Elektrotechnik immer wichtiger. Der Bedarf wächst, und die Preise sind in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen.
Die Weltproduktion von Vanadium, das als härtendes Element bei der Stahlproduktion zum Einsatz kommt, liegt bei rund 63.000 Tonnen im Jahr und wächst derzeit mit etwa sieben Prozent jährlich. Gefördert wird dieses wertvolle Metall überwiegend in Südafrika, Nordwestchina und Russland. Zu unterscheiden ist hier zwischen Ferrovanadium (90 Prozent des aktuellen Angebots) und Pentoxide-Vanadium, das künftig insbesondere bei der dezentralen Energiespeicherung eine wichtige Rolle spielen könnte. In der Batterietechnik könnte Vanadium aufgrund seiner guten Haltbarkeit und hohen Energiedichte zu einem Schlüsselrohstoff avancieren.
Gerade dies macht Vanadium zu einem besonders interessanten, aber auch – aus Versorgungsgesichtspunkten – riskanten Rohstoff. Grund hierfür ist, dass die bisherigen Hauptproduktionsländer in bislang politisch instabilen Regionen liegen und bei politischen Spannungen die Versorgung nicht ausreichend gewährleistet wäre. Einige bislang von Rohstoffinvestoren kaum wahrgenommene Rohstoffe wie Wolfram und Vanadium könnten sich deshalb als interessantes Anlagethema und als wahre „Depot-Härter“ erweisen.
Für Privatanleger ist es allerdings noch recht umständlich, in Seltene Erden zu investieren, da sie nicht über Börsen gehandelt werden. Inzwischen haben sich zumindest einige Fonds des Themas angenommen und setzen auf börsennotierte Produzenten wie Ormonde Mining oder Formation Metals. Solche Einzelinvestments sind jedoch sehr risikoreich. Einfacher und breiter gestreut sind da ETFs, die auf Aktienindizes von Produzenten basieren. Wer antizyklisch investieren will, sollte auf jeden Fall über Seltene Erden nachdenken.
Zur Person:
Eckart Keil,
Fondsmanager und
Chef der Keil Asset Management Consult
Der Autor, gelernter Banker und Diplom-Volkswirt, managt den von ihm mit gegründeten Mischfonds Premium Pearls One. Keil managte beziehungsweise betreute seit 1995 internationale Aktien- und Rentenfonds mit Optionsstrategien, wobei er für die vielen betreuten Investmentfonds zahlreiche internationale Preise gewann.
2005 wurde die Keil Asset Management Consult gegründet. Sie ist spezialisiert auf die Beratung von Edelmetall- und Rohstoffanlagen.
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