Rendite mit Schwein?
Weshalb sich ein Blick auf mageres Schwein lohnen könnte.
Manch ein Anleger wird nun wohl wieder an die extreme Dürre 2012 in den USA denken. Trockenheit und hohe Temperaturen ließen damals die Getreidepreise so kräftig ansteigen, dass manche Bauern ihr Vieh notschlachten mussten.
Zu geringes Angebot?
Die Folge: Das Angebot von Schweinefleisch könnte nun möglicherweise nicht mit der Nachfrage Schritt halten. Dieses Szenario schließt zumindest offenbar der Markt derzeit nicht aus. Schließlich ist der Preis von magerem Schwein (Lean Hog) zuletzt kräftig angestiegen. Zwar legt der Preis aufgrund der Grillsaison in den Sommermonaten häufig zu. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der aktuelle Kursanstieg nun schon beendet ist. Vergleicht man die jüngste Kursentwicklung mit den vorangegangenen Jahren, könnte der Future durchaus noch Luft nach oben haben, wenngleich Anleger auch eine kurzfristige Korrektur nicht ausschließen sollten.
Mageres Schwein: Fette Jahre?
Der Preis für mageres Schwein ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen – und zwar so sehr, dass der Future seinen mittelfristig abwärts gerichteten Trend nach oben durchbrochen hat. Bereits seit 2010 läuft der Preis auf einem neuen Niveau, nachdem 2009 bereits einmal ein starker Anstieg gestartet war und zum Hoch bei rund 105 US Cent führte.
Spannung steigt
Bei diesem Hoch wartet jetzt eine erneute Prüfung. Schafft der Future den Sprung darüber, könnte auch noch mehr Luft nach oben sein. Dann könnten für das magere Schwein fette Jahre anstehen. Nach unten erscheint der Preis recht gut abgesichert: Die gleitenden Durchschnitte könnten einen Sturz auffangen.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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