Kakao mit Kurspotenzial
Nachfrage könnte stärker steigen als das Angebot.
Das Prinzip ist ebenso simpel wie einleuchtend. Hält das Angebot eines Guts nicht mit der Nachfrage Schritt, steigt in der Regel der Preis - ein Zusammenspiel, das auch schon seit Längerem beim Kakaopreis zu beobachten ist.
Defizit könnte noch größer werden
So erwartet die Internationale Kakao-Organisation ICCO nach einem Defizit im Erntejahr 2012/13 auch in der Erntesaison 2013/14 ein Unterangebot - und zwar in Höhe von 75.000 Tonnen. Für die kommende Saison, die im Oktober startet, wird sogar ein Defizit von 100.000 Tonnen prognostiziert. Kein Wunder also, dass der Kurs seit Mitte 2013 kräftig gestiegen ist. Da die Nachfrage - vor allem in Schwellenländern - wahrscheinlich weiter zulegen, auf der anderen Seite das Angebot aber wohl nicht in diesem Maße steigen wird, könnte das Defizit künftig noch größer werden. Experten rechnen bis 2020 sogar mit einem Defizit von 1 Million Tonnen.
Kakao: Positive Signale überwiegen
Würde man Kakao nur mittelfristig beleuchten, so würde einem entgehen, dass der Agrarrohstoff zuletzt einen Widerstand aus dem Jahr 2011 überwinden konnte.
2.400 Pfund in Sicht?
Zwar lässt sich über die charttechnische Relevanz dieser Marke nach so langer Zeit streiten, doch ändert dieses zusätzliche Signal nichts am intakten Aufwärtstrend. Ein erstes Kursziel könnte bei 2.400 Pfund liegen - in diesem Bereich hatte Kakao im Jahr 2010 ein Verlaufshoch ausgebildet. Auch die Relevanz dieser Marke kann nicht eindeutig bestimmt werden. Tatsache ist aber, dass bei Kakao derzeit die positiven Signale klar überwiegen.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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