Wegen Ölpreisverfall: Venezuela verscherbelt wohl seine Goldreserven

Venezuela will seine Finanzprobleme offenbar mit einem radikalen Schritt in den Griff bekommen: Der Verkauf von Goldreserven soll Milliarden in die leeren Staatskassen spülen. Für den Deal will man Wall Street-Banken ins Boot holen.
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Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen berichtet, will das südamerikanische Land einen milliardenschweren Gold-Deal einfädeln. Aus regierungsnahen Kreisen war zu vernehmen, dass bis Ende April Goldreserven im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Dollar verkauft werden sollen. Als Käufer hat sich die Regierung rund um Präsident Nicolas Maduro große US-Finanzhäuser ausgesucht - die Bank of America sei eine davon. Auch mit der Schweizer Großbank Credit Suisse sollen diesbezüglich Verhandlungen im Gange sein.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Das Gold soll aber nicht dauerhaft das Land verlassen. Wie es weiter heißt, will sich Venezuela ein Vorkaufsrecht einräumen lassen, das es dem Land ermöglicht, das Gold in vier Jahren zurückzukaufen.
Ölpreisverfall zwingt zum Handeln
Mit der drastischen Maßnahme reagiert Venezuela auf die schwierige Haushaltslage des Landes. Insbesondere der Ölpreisverfall hatte die Staatskassen massiv belastet - deutliche Einnahmensverluste stehen hohen Zahlungsverpflichtungen gegenüber. Der linksgerichtete Staatschef Maduro hatte zur Aufstockung der Staatsfinanzen vor wenigen Wochen bereits eine Erhöhung der Benzinpreise ins Spiel gebracht und damit an einem Tabu gerührt. "Der Preis deckt nicht einmal ein Minimum der Kosten. Das alles ist eine Verzerrung", so Maduro. Benzin ist in Venezuela so billig wie kaum irgendwo sonst auf der Welt - weniger als einen Dollar kostet die Tankfüllung dort. Der Treibstoff wird vom Staat subventioniert, mit mehr als zehn Milliarden Dollar wird die Staatskasse damit jährlich belastet.
Krise mit den USA
Neben den wirtschaftlichen Sorgen gerät Venezuela auch politisch unter Druck. Insbesondere die Beziehung zu den USA, einem der wichtigsten Handelspartner des Landes, wird zunehmend schwieriger. Zum Wochenstart hatte US-Präsident Barack Obama Venezuela zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit erklärt und Sanktionen gegen sieben Personen aus dem sozialistisch regierten Land beschlossen. Maduro hatte daraufhin angekündigt, sich weitreichende Sondervollmachten einräumen lassen - Vizepräsident Jorge Arreaza werde einen entsprechenden Gesetzentwurf in der Nationalversammlung einbringen, hieß es am Montag. Mit Hilfe der Sondervollmachten wolle man die Souveränität des Landes verteidigen. Beobachter fürchten nun, dass Maduro den Ausnahmezustand ausrufen und Parlamentswahlen absagen könnte.
Claudia Stephan / Redaktion finanzen.net
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