Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Goldige Zeiten?

02.03.10 08:19 Uhr

Goldige Zeiten? | finanzen.net

Der Goldpreis ist in den letzten Jahren stetig nach oben gegangen.

Während dieser in US-Dollar seit einigen Monaten konsolidiert, zeigte die Richtung, in Euro gerechnet, weiter nach oben. Doch wie geht es weiter beim Gold?

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Viel Rauch und Nebel?

George Soros wies auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos auf die „ultimative Blase“ bei Gold hin. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob Gold nun günstig oder teuer ist. Interessant ist aber die Aussage der Investmentlegende insofern, als dass Soros selbst dick in Gold investiert ist. Laut einer Mitteilung der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC von Mitte Februar hielt Soros Ende des vergangenen Jahres Gold im Wert von 8,8 Mrd. US-Dollar. Seit Ende September stieg sein Investment in das Edelmetall um fast 42 Prozent an. Da stellt sich die Frage, warum Soros nun plötzlich vor einer Goldblase warnt!

Große Investoren, große Worte, große Bewegung?

Wenden wir uns einem anderen Thema zu. Der Euro erhält seit Wochen von allen Seiten Prügel. Mit dem Argument der so genannten PIIGS-Staaten wurde eine Welle losgetreten, die den Euro in den Keller schickte. Auch zu diesem Thema hat sich George Soros zu Wort gemeldet und ist im Großen und Ganzen wenig optimistisch, was die Gemeinschaftswährung anbelangt. Auch hier bietet es sich an, den Blick etwas weiter zu fassen. In den USA wird der Handel mit Futures und Optionen von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) beaufsichtigt. Diese veröffentlicht den so genannten Commitment of Traders Report, worin die aktuellen Positionierungen verschiedener Anlegergruppen dargestellt werden. Laut diesem CoT-Report sind die Short-Positionen auf den Euro auf ein nie dagewesenes Volumen angestiegen. Offensichtlich hat sich Gott und die Welt darauf eingeschossen, dass der Euro weiter fallen muss.

Die Sache mit dem Short-Squeeze!

Ein Short-Squeeze ist, wenn viele Marktteilnehmer ihre Short-Positionen eindecken (müssen) und es so zu kräftigen Käufen kommt. Dies geschieht, wenn die Akteure in großem Ausmaß auf fallende Kurse gesetzt haben und aufgrund steigender Kurse nun wieder kaufen müssen. Natürlich möchte niemand, der in großem Maße auf fallende Kurse setzt, diese Lawine lostreten, so dass es zumindest naheliegend ist, diese Positionen „marktschonend“ an die Anleger zu verkaufen, die zu spät auf den Zug aufspringen. Kommt es allerdings zu ungewollt steigenden Notierungen, wird das hohe Maß an aktuellen Short-Positionen voraussichtlich sehr rasch glattgestellt!

Zurück zum Gold

Was wäre, wenn ein großer Akteur sein Gold-Investment weiter ausbauen möchte und den Kurs dadurch nicht weiter antreiben will? Dann wird er sicherlich nicht ankündigen, dass er kauft, oder? Die Ankündigung, dass ein Markt überhitzt ist, könnte die Kurse auf einem Niveau halten, das einen Ausbau einer (Gold-)Position zu einem erträglichen Kursniveau erlaubt. Interessant ist allerdings, wenn man beides zusammenzählt und weiß, dass der Goldpreis in der Vergangenheit immer wieder mit einem steigenden Euro angesprungen ist. Gold könnte daher wieder wesentlich interessanter werden, als es so manchem offiziell lieb ist!

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.