Weizen: Dürre treibt Preise

Der Preis des Getreides ist im Juni so stark gestiegen wie kein anderer Rohstoff. Woran das liegt - und wie Anleger auf eine Gegenbewegung setzen.
Werte in diesem Artikel
von Christoph Platt, Euro am Sonntag
Trocken ist es derzeit in North Dakota, South Dakota, Minnesota und Montana. Zu trocken. Die Bundesstaaten im Norden der USA leiden unter einer Dürre, die auch im Juli anhalten und sich sogar ausweiten dürfte. Die Trockenheit hat Auswirkungen auf den Weizenpreis, denn aus den vier Bundesstaaten stammen mehr als 80 Prozent des Outputs von US-Sommerweizen. Der Preis für diese Weizenart am Handelsplatz in Minneapolis kletterte deshalb in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit vier Jahren.

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ganz so schlimm hat es den gängigeren Winterweizen nicht getroffen. Doch auch dessen Notierungen sind im Juni emporgeschossen und legten an der Börse in Chicago binnen eines Monats um rund 30 Prozent zu. Dort wurde der Rohstoff vergangene Woche mit bis zu 560 US-Cent pro Scheffel (rund 35 Liter) gehandelt, so viel wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das Gleiche gilt für den bedeutendsten europäischen Handelsplatz in Paris, wo bis zu 188 Euro je Tonne bezahlt werden.
Der Preisanstieg basiert vor allem darauf, dass spekulative Anleger in großem Umfang ihre Wetten auf fallende Kurse aufgelöst haben. Noch Ende April war bei den Netto-Short-Positionen ein Rekordhoch von 171.000 Kontrakten vermeldet worden. Zuletzt überwog dagegen die Zahl der Wetten auf fallende Kurse nur noch leicht um netto etwa 10.000 Kontrakte.
Schwache Ernten
Hintergrund sind vor allem die Sorgen um den immer schlechteren Zustand des Sommerweizens in den USA und reduzierte Ernteprognosen in Europa, der Ukraine und Australien. Noch Mitte Juni hatte das US-Landwirtschaftsministerium einen Überschuss von knapp fünf Millionen Tonnen prognostiziert. Die Analysten der Commerzbank rechnen aber damit, dass die erwarteten US-Erntemengen in den nächsten Berichten gekürzt werden. Auch der Internationale Getreiderat hatte im Juni noch eine üppigere globale Versorgungslage vorhergesagt.
Nach dem steilen Anstieg der Weizennotierungen haben sich die Chancen auf eine Gegenbewegung erhöht. Risikobereite Anleger können darauf mit einem ETC von ETF Securities wetten (ISIN: DE 000 A0V 9YA 0). Das Papier gewinnt an Wert, wenn der Weizenpreis sinkt und umgekehrt. Es empfiehlt sich jedoch abzuwarten, bis die zuletzt explosive Preisentwicklung etwas zur Ruhe gekommen ist.
Weitere Weizenpreis News
Bildquellen: Istockphoto, isak55 / Shutterstock.com
Nachrichten zu Weizenpreis
Keine Nachrichten im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.
Eventuell finden Sie Nachrichten, die älter als ein Jahr sind, im Archiv