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Reichlich vorhanden: Baumwoll-Preise unter Druck!

22.02.18 17:30 Uhr

Reichlich vorhanden: Baumwoll-Preise unter Druck! | finanzen.net

Die Ernte wird wohl besser ausfallen als geschätzt. Das setzt den Preis von Baumwolle unter Druck. Mit einem Short-Zertifikat können Anleger profitieren.

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von Emmeran Eder, €uro am Sonntag

Eine Spitzenernte wird es bei Baumwolle in der laufenden Saison 2017/2018 geben. Dennoch stieg der Preis für das ­Agrarprodukt bis vor Kurzem erstaunlicherweise. Das hatte mehrere Ursachen. Die Ausfuhren aus dem wich­tigsten Exportland für Baumwolle, den Vereinigten Staaten, liefen gut. Der schwache US-Dollar hatte daran einen großen Anteil, er verbilligte den Rohstoff in anderen Staaten.

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Entwarnung bei Schädlingen

Zudem wurde befürchtet, dass ein nicht unerheblicher Teil der Ernte in ­Indien von Schädlingsbefall bedroht wird. Der Subkontinent ist das zweitgrößte Produktionsland weltweit.

Inzwischen gab es jedoch Entwarnung. Es hat sich herausgestellt, dass die Situation weniger schlimm ist als erwartet. Es wird wohl deutlich weniger Ernte vernichtet als gemutmaßt. Deswegen kam der Preis für Baumwolle in den ­vergangenen drei Wochen unter Druck und konsolidiert gegenwärtig.

Weitere Belastungsfaktoren kommen nun jedoch hinzu. In den USA ist die Ernte in der laufenden Saison vor allem wegen einer kräftigen Ausdehnung der Anbauflächen um fast ein Viertel ge­stiegen. Für die Saison 2018/2019 wird eine nochmalige Erhöhung der Zahl der Felder erwartet. Der Nationale Baumwollrat der USA rechnet mit einem Plus von 3,7 Prozent, andere Schätzungen kalkulieren noch mehr.

In einer Umfrage unter US-amerikanischen Agraranalysten wird die Ernte 2018/2019 auf 19,4 Millionen Ballen ­prognostiziert. Das sind zwar acht Prozent weniger als in der laufenden Saison, aber immer noch die zweitbeste Ernte in den vergangenen zwölf Jahren.

China importiert nur noch wenig

Belasten dürfte den Preis von Baumwolle außerdem, dass China als Importeur weitgehend ausfällt. Dort wurden in den vergangenen Jahren hohe Lagerbestände aufgebaut, um den Preis künstlich zu stützen. Diese werden nun massiv abgebaut und auf den Markt geworfen. Die Ursachen dafür liegen darin, dass die Lagerung teuer ist und der Rohstoff dadurch inzwischen an Qualität einbüßt.

Während im Reich der Mitte die Lagerbestände dezimiert werden, erhöhen diese sich dagegen im Rest der Welt, da die Ernten gut sind und die Exporte wegen China und auch Indien zurückgehen, die beide weniger nachfragen. Die Prognose für die Ernte des Subkontinents wurde zwar zuletzt leicht zurückgenommen, ist aber immer noch überdurchschnittlich hoch.

Charttechnische Eintrübung

Auch charttechnisch hat sich das Bild stark verschlechtert. Seit Ende Januar hat der Baumwollpreis von 83 auf ak­tuell 75,57 US-Cent je amerikanischem Pfund korrigiert. Bis zur starken Unterstützung bei 67 US-Cent ist der Weg nach unten nun frei.

Mit dem Short-Mini-Future-Zertifikat (ISIN: DE 000 VL6 9TY 3) von Vontobel auf den in New York gelisteten Baumwolle-Terminkontrakt können risikobereite Anleger von zurückgehenden Preisen des Agrarprodukts gehebelt profitieren. Der Hebel beträgt aktuell 2,20. Klettert der Wert von Baumwolle allerdings erneut, wirkt dieser auch ­umgekehrt. Dann drohen Investoren hohe Verluste. Die Knock-out-Barriere bei 109,7 US-Cent ist gegenwärtig 42,2 Prozent entfernt.






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Bildquellen: Moises Fernandez Acosta / Shutterstock.com, Peter Denovo / Shutterstock.com

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