Gesenkte Spritsteuer: Preise an Tankstellen sinken teils stark
Die seit Mitternacht geltende Senkung der Energiesteuer hat zu deutlich sinkenden Spritpreisen an vielen Tankstellen geführt.
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Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an rund 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 7.00 Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC am Mittwoch. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Auch der Bundesverband freier Tankstellen geht davon aus, dass die Steuersenkung bei den Kunden ankommt. "Die Maßnahme scheint auf den ersten Blick weitestgehend weitergegeben worden zu sein", sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Stephan Zieger, der Deutschen Presse-Agentur.
Das deckt sich mit den Ergebnissen der Blitzanalyse: So kostete am Mittwoch bei rund 350 der untersuchten Tankstellen der Liter Super E10 weniger als 1,90 Euro. Im gleichen Zeitraum am Dienstag hatte es im untersuchten Bereich nur eine einzige Tankstelle gegeben, die E10 für weniger als 2 Euro anbot. Bei der Mehrheit lag der Preis damals zwischen 2,10 und 2,30 Euro. Der theoretische Preisunterschied für Superbenzin durch die Steuerentlastung läge bei 35 Cent pro Liter. Das liegt angesichts der vorliegenden Daten grob abgeschätzt in Reichweite der Senkungen. Für eine genauere Bewertung ist es allerdings noch zu früh.
Auch bei Diesel ergab sich ein klarer Trend in Richtung fallender Preise. Hatte es den Kraftstoff noch am Dienstagmorgen nur in seltenen Fällen für weniger als 2 Euro gegeben, machten diese Preise am Mittwoch bereits die Mehrheit aus. Mehr als 2,10 Euro wurden dagegen kaum verlangt. Das war am Dienstag noch fast in der Hälfte aller Fälle so gewesen. Bei Diesel liegt die Entlastung durch die Steuersenkung mit knapp 17 Cent pro Liter deutlich niedriger.
Vor der Steuersenkung war erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt. Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind. Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits jetzt die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.
Der Bundesverband freier Tankstellen erklärte, die Herausforderung bestehe darin, den niedriger besteuerten Sprit von den Raffinerien und Lagern in ausreichender Menge rasch an die Tankstellen zu bekommen. Der Füllstand der Tanks an den Tankstellen habe zum Teil zunächst nur bei 20 bis 30 Prozent gelegen. Denn volle Tanks mit der alten Steuerlast seien unter kaufmännischen Gesichtspunkten nicht verkraftbar.
Für die Analyse wurden die Preise an rund 400 Tankstellen in und um München, Berlin und Hamburg auf der Homepage des ADAC am Dienstag und Mittwoch jeweils zwischen 6.00 und 7.00 Uhr abgerufen und verglichen.
ADAC: Spritpreis sinkt stark - E10 rund 30 Cent billiger
Die Energiesteuersenkung hat am Mittwochvormittag bereits zu großen Teilen bei den Spritpreisen durchgeschlagen. E10 war zum Stichzeitpunkt 9.50 Uhr um rund 30 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor, Diesel um rund 14 Cent, wie der ADAC auf Anfrage mitteilte. "Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Es fehlt aber noch ein gutes Stück", sagte ADAC-Experte Christian Laberer. Inklusive Mehrwertsteuer beträgt die Entlastung bei E10 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7 Cent.Im bundesweiten Durchschnitt kostete E10 am Mittwoch um 9.50 Uhr laut ADAC 1,881 Euro pro Liter, Diesel 1,941 Euro. Um diese Zeit ist der Spritpreis an normalen Tagen in der Regel etwas höher als der spätere Tagesdurchschnitt. Insgesamt gebe es viel Bewegung, sagte Laberer. Auch eine Blitzanalyse der Deutschen Presse-Agentur am Morgen hatte in Richtung deutlich gesunkener Spritpreise gewiesen. Auffällig war dabei auch eine sehr große Spannbreite zwischen den Preisen einzelner Tankstellen.
Von den Tagesdurchschnittswerten des Dienstag aus gerechnet würde eine vollständige Weitergabe der Steuersenkung für E10 laut Laberer Preise von rund 1,80 Euro pro Liter ergeben, bei Diesel etwa 1,87 bis 1,88 Euro. Das werde am Mittwoch aber wohl noch nicht als Tagesdurchschnittswert erreicht werden, sagte er. Doch selbst wenn, wäre es seiner Einschätzung nach weiter deutlich zu hoch. "In den Preisen ist immer noch sehr viel Luft nach unten", betonte Laberer. Grob geschätzt seien sie rund 20 Cent pro Liter zu hoch, sagte der ADAC-Experte.
Vor der Steuersenkung war von vielen Experten erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt. Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind.
Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits am Morgen die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.
Die gesunkenen Preise sorgten am Mittwoch für kräftige Nachfrage an den Tankstellen. Der Bundesverband freier Tankstellen (bft) berichtete, dass an einzelnen Zapfsäulen Diesel zeitweise ausverkauft gewesen sei. Die Kaufzurückhaltung sei weg: "Die Autofahrer füllen ihren Tank auf für das Pfingstfest", hieß es. Laut Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) kam es allerdings zunächst nicht zu einem Ansturm auf die Tankstellen.
Auch der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) sprach von einer entspannteren Situation als befürchtet. Die Preise seien zurückgegangen, "dennoch stürmen die Verbraucher bisher keineswegs die Tankstellen".
Vor der Spritpreissenkung hatte es auch Spekulationen über mögliche Versorgungsengpässe am Mittwoch gegeben. Hintergrund ist auch hier das Steuersystem, das den Tankstellen erst seit Mittwoch den Einkauf zum niedrigeren Steuersatz ermöglicht. Volle Tanks mit der alten Steuerlast seien unter kaufmännischen Gesichtspunkten nicht verkraftbar, erklärte der bft. Der Füllstand der Tanks an den Tankstellen habe zum Teil zunächst nur bei 20 bis 30 Prozent gelegen. Vom ZTG hieß es dagegen, Leerstände seien nicht zu befürchten. "Bisher sieht es so aus, dass die Verbraucher verstanden haben, dass die Steuersenkung eben nicht nur am 1. Juni gilt."
MÜNCHEN/BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX)
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