Brexit-Angst

Briten flüchten vor möglichem Brexit in Gold

22.06.16 14:04 Uhr

Briten flüchten vor möglichem Brexit in Gold | finanzen.net

Der Ausgang des Brexit-Referendums am 23. Juni ist ungewiss. Diese Ungewissheit über den Verbleib in der Europäischen Union äußert sich in einem neuen Gold-Boom in Großbritannien.

Am morgigen Donnerstag stimmen die Briten über den Verbleib in der Europäischen Union ab. Einen Profiteur hat die aufkommende Brexit-Angst bereits: das Gold. Mit der Flucht in den sicheren Hafen Gold versuchen viele Briten nun auf der sicheren Seite zu sein. Den Run auf das Gold lösten vor allem Umfragen aus, denenzufolge die Brexit-Befürworter neue Stärke gewannen.

Goldboom folgt auf Brexit-Angst

In Großbritannien haben die Anleger in der Vergangenheit vergleichsweise wenig in Gold investiert. Ausschlaggebend hierfür war vor allem ihr Vertrauen in die heimische Währung, dem Pfund Sterling, welche seit fast 700 Jahren Bestand hat. Dieses Vertrauen in die eigene Währung und die ausbleibende Angst vor einer Finanzkrise, schien eine Flucht in das als sicherer Hafen geltende Gold schlichtweg nicht nötig zu machen. Dies änderte sich aber schlagartig mit der Ankündigung des Referendums zum EU-Austritt Großbritanniens. Die Unsicherheit um den Verbleib in der EU sowie eine anhaltende Abschwächung des Pfunds trieben die Anleger in die Goldinvestitionen.
So erwarben Privatkunden in Großbritannien im ersten Quartal diesen Jahres laut einer Statistik des World Gold Councils 3,2 Tonnen Gold. Das ist ein Anstieg von satten 61 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2015.

Mit Gold doppelt punkten

Mit der steigenden Investition in Gold wollen die Briten dem finanziellen Abstieg infolge eines Austritts aus der europäischen Union entgegenwirken. Mitte Juni notierte das Edelmetall bei 911 Pfund je Feinunze (31,1 Gramm). Dies entsprach dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Der mögliche Brexit macht das schimmernde Edelmetall für viele Briten attraktiv. So könnte durch den Brexit nicht nur der Goldpreis weiter steigen (Experten vermuten einen Anstieg auf bis zu 1400 Dollar/ Feinunze), auch das Pfund könnte weitere Verluste verzeichnen müssen. Bei einem Wiederverkauf des Goldes, würde es in diesem Fall mehr Pfund einbringen, als es ursprünglich gekostet hat. Auf diese Weise können Briten in doppelter Hinsicht von der Krisenwährung Gold profitieren.

Redaktion finanzen.net

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