Exotische Basiswerte: Sojaöl und Sojamehl

Viele Anleger konzentrieren sich bei ihren Rohstoffinvestments ...
Werte in diesem Artikel
... auf die bekanntesten Basiswerte wie Gold, Silber oder Öl. Doch allein schon aus Diversifikationsgesichtspunkten lohnt sich der Blick in andere Rohstoffklassen, wie z.B. die Soft Commodities. Diese beinhalten unter anderem Kakao, Zucker oder Sojabohnen. Neben Sojabohnen selbst existieren zwei weitere Erzeugnisse, die aus diesen Bohnen gewonnen werden und ebenfalls in Form von Futurekontrakten an der Börse gehandelt werden. Die Rede ist von Sojaöl und Sojamehl. Sojaöl ist ein Öl, das aus Sojabohnen gepresst wird. Es wird in unzähligen Speiseölen, Margarinesorten und Fetten verwendet. Darüber hinaus dient es als Bindemittel in industriell erzeugten Lebensmitteln, von Soßen über Schokolade bis hin zu Gebäck und Wurst. Neben der Verwendung in der Lebensmittelindustrie wird es zunehmend zur Herstellung von Biodiesel verwendet. Sojaöl eignet sich besser als andere Getreideöle zur Produktion von Biokraftstoff. Dies liegt insbesondere an seiner hohen Treibhausklimaneutralität und seiner sehr hohen Energieeffizienz, also die Menge Energie, die der Kraftstoff liefert, im Verhältnis zu der Energiemenge, die zum Anbau und Verarbeitung benötigt wird. Die Nachfrage nach Sojaöl wird zunehmend aus diesem Sektor bestimmt.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Sojamehl fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Sojaöl an. Die produzierte Menge Sojaöl hat also einen direkten Einfluss auf das Angebot von Sojamehl. Sojamehl wird unter anderem zur Herstellung von Speisen wie Tofu oder Backwaren verwendet. Der Großteil des Mehls wird allerdings von Viehzüchtern zur Tierfütterung eingesetzt.
Da Sojaöl und Sojamehl aus gepressten Sojabohnen gewonnen werden, wird der Preis insbesondere durch das Angebot von Sojabohnen auf dem Weltmarkt bestimmt. Das auf der Nordhalbkugel derzeit besonders heiße Wetter hat vielerorts zu Ernteausfällen geführt, so dass durch die Angebotsverknappung sowohl beim Öl als auch beim Mehl seit Juni 2010 wieder ein Preisanstieg zu beobachten war. Der Angebotsrückgang wurde allerdings durch hohe Lagerbestände in den USA leicht abgefedert. Zuvor haben die nächstfälligen Futurekontrakte beider Rohstoffe unter hoher Volatilität Kursverluste verzeichnen müssen. Im Falle von Sojamehl fehlte die wichtige Nachfrage aus der Tierfutterindustrie. Fleischhersteller sahen sich bis Ende 2009 mit niedrigen Fleischpreisen konfrontiert, weshalb im Umkehrschluss die Fleischproduktion und die Nachfrage nach Sojamehl als Futtermittel zurückgingen. Derzeit befinden sich die Preise für Rinder- bzw. Schweinefleisch auf dem höchsten Niveau seit einem Jahr, weshalb es sich auch für Viehzüchter zunehmend lohnt, die Fleischproduktion zu erhöhen. Damit steigt als Konsequenz der Bedarf an Sojamehl zur Fütterung. Im Falle des Sojaöls wird die Nachfrage derzeit insbesondere durch die Situation auf dem Kraftstoffmarkt bestimmt. Rohölprodukte sind im Preis wieder gestiegen, daher wird verstärkt auf Biokraftstoffe ausgewichen. Staatliche Fördermaßnahmen unterstützen die Produktion von Biodiesel zusätzlich. Sojaöl und Sojamehl werden in Form von standardisierten Futurekontrakten an der Chicagoer Rohstoffbörse CBOT gehandelt und sind für Privatanleger in dieser Form in der Regel nicht direkt zugänglich. Eine Alternative stellen Zertifikate und Hebelprodukte dar. Die Société Générale bietet seit dieser Woche neue Open End Turbos an, erstmals auch auf Sojamehl und Sojaöl. Mit diesen können Anleger gehebelt auf die Preisentwicklung dieser beiden Rohstoffe setzen.
Andreas Kotula ist Zertifikate-Experte bei Société Générale. Er ist
zuständig für das Marketing von Zertifikaten und Optionsscheinen sowie von
Lyxor Exchange Traded Funds (ETFs).
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