Stahl - Schwache Nachfrage als konjunkturelles Warnsignal?
Bereits seit längerem leidet die europäische Stahl-Branche neben eigenen Über-Kapazitäten vor allem unter stetig steigenden Billig-Importen aus China und - nach dem Rubel-Verfall - auch aus Russland.
In den letzten Monaten wurde diese schwierige Situation durch eine offenbar rückläufige Nachfrage verschärft. Insofern ist es nicht verwunderlich dass die Wirtschaftsvereinigung Stahl unlängst mit wenig erfreulichen Ausstoß-Zahlen für das Auftakt-Vierteljahr 2015 aufwartete. Daher darf man sich zu Recht die Frage stellen, ob der nachlassende Bedarf nur eine Moment-Aufnahme oder ein ernst zu nehmendes konjunkturelles Warn-Signal ist.
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Deutscher Ausstoß im ersten Quartal gesunken!
Laut den Experten des Stahl-Verbands ist der deutsche Rohstahl-Output in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem ersten Quartal 2014 um zwei Prozent auf 11,1 Millionen Tonnen gesunken. Wie unbefriedigend sich die Nachfrage entwickelt hat, erkennt man insbesondere daran, dass die Produktion hierzulande im Januar auf Jahres-Sicht noch leicht gestiegen war, während im März ein Minus um 4,4 Prozent auf knapp 3,9 Millionen Tonnen zu Buche stand. Dennoch ist die Branche für das Gesamt-Jahr weiterhin verhalten optimistisch.
Besserung in Sichtweite!
So rechnet die deutsche Stahl-Vereinigung für 2015 mit einem Anstieg der Produktion um immerhin ein Prozent. In Europa soll der Ausstoß dem Verband Eurofer zufolge in diesem Jahr um 1,9 und 2016 sogar um 2,6 Prozent anziehen. Mut macht unter anderem das Wachstum von gut zwei Prozent im Bereich warm gewalzten Stahl-Erzeugnissen in den ersten beiden Monaten. Somit dürfte die jüngste Nachfrage-Schwäche primär saisonale Ursachen gehabt haben.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de
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