Agrarmarkt bietet weiterhin Chancen
Glückliche Kühe spazieren auf einer grünen Weide herum ...
... und ernähren sich von sattem grünem Gras, so ein gängiges Klischee. Die Wirklichkeit in der Fleischindustrie sieht anders aus. Nur noch wenige Rinder werden im Freiland auf traditionelle Weise gehalten – auch im Cowboy-Land Amerika. Als wirtschaftlicher hat sich dagegen die Aufzucht mit Kraftfutter erwiesen, das aus Mais, Weizen, Soja und anderen Agrarrohstoffen bestehen kann. Damit einher geht ein Wandel in der Fleischindustrie. Seit 1980 hat die Zahl der Rinderzüchter in den USA um ein Drittel abgenommen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Nachfrage nach Rindfleisch über den Erwartungen
Rindfleisch ist ein zu einem gewissen Grad konjunkturabhängiges Nahrungsmittel. Geht es der Wirtschaft schlecht, wird normalerweise weniger Rindfleisch gekauft, weil die Leute auf günstigeres Fleisch ausweichen. Umso überraschender ist die zurzeit sehr starke Nachfrage nach Rind, die die Erwartungen der Analysten übertroffen hat. Laut den jüngsten Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums sind die Rindfleischlager um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Doch auch die US-Rindfleischexporte haben stark zugelegt. Die Ausfuhren stiegen im Juni um satte 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch wenn manche Analysten erwarten, dass das Nachfragehoch mit dem Höhepunkt der „US-Grillsaison“, dem Labor Day am 6. September, ebenfalls überschritten wird, muss es beim Lebendrind-Future nicht zu einem Einbruch kommen, zumal die saisonal stärksten Monate für Live Cattle von November bis Januar erst noch bevorstehen. Die Gretchenfrage hierbei lautet jedoch, ob die US-Nachfrage dauerhaft stark bleibt oder ob sich die letzten Monate als Ausnahme erweisen. Der Preis für Lebendrind ist jedoch auch deshalb so stark angestiegen, weil die Produzenten das Angebot um drei Prozent reduziert haben. Grund hierfür waren die niedrigen Preise der letzten drei Jahre.
Future bricht nach oben aus
Nachdem der an der CME gehandelte Futures-Kontrakt für Lebendrind in der letzten Woche den Widerstand bei 95,40 US-Cent überwinden konnte, folgte eine Preisschub bis an die Marke von 100 US-Cent. Dieses Niveau hatte Rindfleisch zuletzt im Juli 2008 erreicht. Aus charttechnischer Sicht gibt es zwiespältige Signale. Auf der einen Seite ist der Ausbruch ein starkes Kaufsignal, das mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial verspricht. Auf der anderen Seite scheint der Markt kurzfristig überkauft und daher anfällig für eine kurzfristige technische Korrektur zu sein.
Fazit:
Der Preis für Lebendrind könnte weiter anziehen. Ein Unsicherheitsfaktor sind allerdings die Getreidepreise. Steigen Mais und Soja zu stark, besteht die Tendenz, die Rinder früher als üblich mit geringerem Gewicht zu schlachten. Das würde den Preis des Lebendrinds drücken. Gelingt den Produzenten jedoch aufgrund der hohen Nachfrage die Weitergabe der gestiegenen Kosten, so dürften die Live Cattle Futures in Chicago ihre Hochs erst noch vor sich haben. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen, wie Sie am besten von den guten Aussichten am Fleischmarkt profitieren können.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.