Ein Absturz ist unwahrscheinlich: In Aktien investiert bleiben
Die Konjunktur in Euroland scheint auf einem guten Weg. Die EU-Kommission rechnet 2018 in den 19 Euro-Ländern mit einer Zunahme des Bruttoinlandprodukts um 2,3 Prozent.
Und auch in den USA wackelt die Konjunktur keineswegs, wie dies zuletzt noch mit Blick auf einen drohenden "Handelskrieg" zwischen der Weltmacht und dem Konkurrenten aus China zu befürchten stand. Konjunkturelle Höhenflüge stehen zwar nicht in Aussicht, ein Absturz ist aber ebenso unwahrscheinlich. von Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der unabhängigen WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH aus Düsseldorf Gleiches gilt auch für die Kapitalmärkte. Auch wenn die Aktienindizes sehr hoch notieren und sich möglicherweise in einer späten Phase des Aufschwungs befinden, sollte der Anleger weiterhin in Aktien investieren und auch investiert bleiben. Die wirtschaftlichen Daten sprechen dafür. Natürlich besteht die Gefahr eines Rückschlages, aber den hat es in den letzten Jahren immer wieder gegeben - meistens sogar einmal jährlich mit einem Rückschlag von zehn Prozent, was dann aber wieder sehr gute Einstiegsmöglichkeiten bietet. Der Gewinn liegt im Einkauf, diese Regel gilt weiterhin. Im Stoxx Europe 600 beispielsweise ging es in den vergangenen drei Jahren etwas ruppiger zu. Insgesamt knapp sieben Prozent hat der Index an Wert verloren. Aber jetzt ist er seit einigen Wochen wieder auf Erholungskurs. Innerhalb eines Monats hat er fast vier Prozent an Wert zugelegt - die in dem großen europäischen Index gelisteten Werte nehmen den positiven Schwung der EU- und Eurozonen-Wirtschaft mit. Und der MSCI Europe hat mit 2,5 Prozent Gewinn in den ersten vier Wochen nach Durchschreiten der Talsohle ebenfalls einen ordentlichen Rebound hingelegt. Was bedeutet dies jetzt konkret für die Anleger? Sie sollten die konjunkturelle Situation in Europa und der Welt weiterhin eng beobachten und aus diesen Erkenntnissen ihre Entscheidungen pro oder contra Aktieninvestment in Europa ableiten. Viel hängt von der transatlantischen und geopolitischen Verfassung ab: Bleiben Europa und die USA wichtige und verlässliche Handelspartner? Wirken sich wachsende Schwierigkeiten zwischen den USA, China und Russland auf die Exportkraft der europäischen Unternehmen aus? Wie entwickelt sich die Zins- und Geldpolitik der führenden Notenbanken? Wie geht es mit den Strafzöllen weiter und welche Auswirkungen können sie tatsächlich haben? Aktien bleiben trotz allem ein sicherer Hafen, und unabhängig von der allgemeinen Marktlage gibt es immer Einzelwerte, die eine Story haben und viele Gewinnchancen mitbringen. Ein Beispiel: Die im CDAX gelistete Schweizer Electronic AG ist ein weltweit agierendes Elektronik-Unternehmen und Marktführer in der Automotive-Sensorik mit Stammsitz in Schramberg. Schweizer Electronic entwickelt unter anderem Patente mit Infineon und verfügt über eine solche Auslastung, dass das Unternehmen gerade in neues Werk in China errichtet, um dadurch in wenigen Jahren das dreifache Auftragsvolumen abbilden zu können. Der Aktienkurs hat in den nächsten Jahren viel Potenzial. Eine Kapitalerhöhung steht nicht an, sodass es keine Verwässerung der künftigen Erträge für die Aktionäre geben wird. In China wird das Unternehmen zudem sehr zinsgünstig über einheimische Banken finanziert; das verbilligt das Wachstum.
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