Sparkassen verteidigen Gebühr fürs Geldabheben
Nach der allgemeinen Empörung über die Abhebe-Gebühren einzelner Sparkassen melden sich nun die zuständigen Institute zu Wort. Sie haben eine klare Meinung zu dem Aufruhr.
Sparkassen kassieren beim Abheben an den Automaten kräftig ab. Dies hat eine Untersuchung der Finanzwebsite "Biallo" ergeben. Sie fand heraus, dass circa zehn Prozent aller Sparkassen in Deutschland ein Abheben ohne Gebühr an den Sparkassen-Geldautomaten abgeschafft oder zumindest eingeschränkt haben. In der Öffentlichkeit rief das Entrüstung hervor. Nun wehren sich die Sparkassen.
Sparkassen verstehen die Empörung nicht
Die Welle der Empörung die das vermeintliche Ende des kostenlosen Geldabhebens mit sich zog, ließen nun auch die betroffenen Sparkassen nicht unkommentiert. So bezeichnet Joachim Sommer, Vorstandschef der Sparkasse Erding, die Berichte über die Abhebe-Gebühr gar als "unseriös". "Die Versorgung mit Bargeld war noch nie kostenlos", so Sommer. Die Kosten, welche den Sparkassen durch das Bereitstellen von Bargeld entstehen - durch Betriebskosten des Automaten oder die Anlieferung der Geldscheine - sei immer durch Kontoführungsgebühren oder andere Produkte auf die Kunden umgelegt worden. Ebenfalls gebe es die Möglichkeit, auf einzelne Flatrates auszuweichen, wenn Kunden nicht für jede einzelne Abhebung zahlen wollten.
Auch für den stellvertretenden Vorstand der Sparkasse Passau, Andreas Hieke, ist die Empörung über die Abhebe-Gebühr "nicht sachgerecht". Die Bargeldversorgung sei mittlerweile eine "kostenintensive Dienstleistung" geworden. Die Aufwandsentschädigung dafür muss laut Sparkassen nun durch Abhebe- und Kontogebühren wieder eingenommen werden.
Sparkassen in der Kritik
Die Sparkassen mussten sich in der vergangenen Zeit vermehrt Kritik stellen. Vor dem Skandal um das gebührenpflichtige Geldabheben gab es Berichte, dass nun auch die Sparkassen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank Tribut zollen und Negativzinsen von ihren Privatkunden einfordern. Neben den gewerblichen und institutionellen Kunden müssen nun auch Privatanleger für ihre Einlagen Negativzinsen zahlen. Jedoch würde dies nur Anleger betreffen, deren Einlagen bei der Sparkasse sich auf "mehrere Millionen Euro" belaufen.
Redaktion finanzen.net
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