Steigendes Interesse

Finanzplanung 2021: Höhere Priorität, vor allem bei Jüngeren

06.02.21 21:14 Uhr

Finanzplanung 2021: Höhere Priorität, vor allem bei Jüngeren | finanzen.net

2020 war ein turbulentes Jahr - auch an den Finanzmärkten. 2021 wollen die Menschen mehr Zeit in ihre Finanzplanung investieren und bleiben nach wie vor überwiegend konservativ eingestellt.

• Börsenkurse über Vorkrisenniveau
• Deutsche sind weiterhin konservative Anleger
• Jüngere entdecken Interesse an Finanzen

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2020 war für die Börsen ein turbulentes Jahr. Nach den ersten Corona-Horrormeldungen sackten die Kurse enorm ab. Doch als die Pandemie an ihrem ersten Höhepunkt schien und immer mehr Länder einen flächendeckenden Lockdown verhängten, erholten sich die Märkte wieder. Inzwischen notieren die wichtigen Leitindizes aus Amerika und Deutschland sogar fast bei neuen Allzeithochs.

Das dürfte ein Grund dafür sein, dass auch 2021 das Interesse der Anleger weiter hoch sein wird, wie eine Studie der European Bank for Financial Services (ebase) nun zeigt.

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Anlageverhalten: Deutsche wollen sich selbst um ihre Finanzen kümmern

Laut der Studie von ebase planen immer mehr Menschen in Deutschland, sich selbst um ihre Finanzen zu kümmern. Besonders die jüngere Generation hat durch die Corona-Krise das Interesse am Aktienmarkt entdeckt und mehr als 60 Prozent der Studien-Teilnehmer meint, dass sich Sparbücher oder Fest- und Tagesgeld inzwischen nicht mehr lohnen. Allerdings werden diese Anlagen auch 2021 am weitesten verbreitet sein, da vor allem die große Gruppe der über 60-Jährigen eine sehr geringe Risikobereitschaft bei Kapitalanlagen besitzt.

Bei Fondsanlagen sind vor allem Aktien- und Mischfonds sehr gefragt, während bei Jüngeren ein ETF-Investment überdurchschnittlich häufig geplant ist. Laut der ebase-Studie rechnen vor allem 18- bis 39-Jährige und Personen mit hohem Einkommen 2021 mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung bei ETFs.

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Auf die Frage nach der Einschätzung der finanziellen Situation 2021 im Vergleich zu 2020 sind über 50 Prozent der 18- bis 29-Jährigen der Meinung, dass sich ihre finanzielle Situation verbessern wird. Dementsprechend wollen besonders die unter 30-Jährigen 2021 mehr sparen, nämlich rund 65 Prozent.

So legen die Deutschen ihr Geld am liebsten an

Das Datenportal Statista hat außerdem rund 1.000 Menschen in Deutschland gefragt, wie sie 100.000 Euro investieren würden. Auch hier waren die meisten Deutschen eher auf Sicherheit als auf Rendite bedacht.

So würde die Hälfte der Befragten ihr Geld in Sparverträge, Spareinlagen oder ein Sparbuch investieren (Mehrfachnennungen waren möglich). Mit 45 Prozent waren Immobilien auf dem dritten Platz der beliebtesten Anlageformen, gefolgt von Anleihen und festverzinslichen Wertpapieren mit 32 Prozent.

Den größten Geschlechterunterschied gab es bei Aktien und Fonds, die sich mit dem Sparen den Spitzenrang teilen. So würden 60 Prozent der Männer aber nur 40 Prozent der Frauen in Aktien und Fonds investieren.

Und auch sonst ist ein Großteil der Deutschen eher auf traditionellen Wegen unterwegs. 78 Prozent gaben an, ihr Bankkonto bei einer Bank mit Filialnetz zu haben und auch in Zukunft noch bei einer Bank zu bleiben, die eine persönliche Betreuung ermöglicht. Hier waren die Sparkassen unangefochtener Spitzenreiter bei den Befragten.

Doch auch bei der Statista-Umfrage ist erkennbar, dass besonders die jüngeren Menschen ihre Finanzen selbst verwalten wollen. Zwar geben 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, oftmals mit Finanzfragen überfordert zu sein, allerdings meinen 60 Prozent dieser Gruppe sehr gut oder gut über ihre persönliche Finanzsituation informiert zu sein. Vor allem die unter 34-Jährigen nutzen für finanzielle Verwaltungsaufgaben lieber Finanz-Apps als in eine der Filialen zu gehen.

Felix Spies / finanzen.net

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