Starke Perspektiven für deutsche Metropolen
13 deutsche Großstädte haben "starke Wachstumsaussichten". Zu diesem Ergebnis kommt der "E-Regi 2014" von LaSalle Investment Management.
von Stefan Rullkötter, Euro am Sonntag
Der Index identifiziert die Regionen Europas mit den besten konjunkturellen Aussichten. 2014 wurden insgesamt 294 Regionen und 32 Länder in ganz Europa erfasst mit einer Gesamtbevölkerung von mehr als 730 Mio. Einwohnern. Die Bewertungskriterien sind Wachstum (60 Prozent), vorhandener Wohlstand (20 Prozent) und Wirtschaftsstruktur (20 Prozent)
Der aktuelle Bericht konzentriert sich auf 100 Ballungsräume bzw. Regionen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Untersucht wurden für diese Kategorie 54 Städte aus 19 Ländern.
"Mit insgesamt 15 Städten ist Deutschland das am stärksten repräsentierte Land Europas im E-REGI", erklärt Claus Thomas, Europa-Direktor bei Lasalle Investment in München. Immerhin vier Städte finden sich in den Top 20 wieder. Den Analysten zufolge werden von allen deutschen Städten und Regionen lediglich zwei (Bielefeld und das Saarland) ein eher durchschnittliches Wachstum zu verzeichnen haben. Allen übrigen wird ein überdurchschnittliches Wachstum prognostiziert.
An vorderster Front der deutschen Immobilienhochburgen findet sich traditionell München, das allerdings zwei Positionen von Platz 4 auf Platz 6 zurückgefallen ist. Demgegenüber einen Satz nach oben gemacht hat Stuttgart von Position 10 in 2013 auf Rang 8 in 2014. Ebenfalls verbessert präsentiert sich Frankfurt (2013: 14, 2014: 13), gefolgt von Mannheim/Karlsruhe (2014: 14, 2013: 15).
Deutlich verbessern konnten sich darüber hinaus Nürnberg von 23 auf 21 und Berlin von 32 auf 29. In der Top-Kategorie "starke Wachstumsaussichten", aber innerhalb dieser Kategorie zurückgestuft finden sich wieder: Düsseldorf (von 26 auf 31), Köln/Bonn (von 27 auf 33), Hamburg (von 21 auf 34), Bremen (von 37 auf 43), Hannover (von 35 auf 44), sowie die Metropolregion Ruhr (2013: 49, 2014: 50).
Der E-REGI 2014 sieht Deutschland wesentlich mit zwei Problemen konfrontiert - einem erheblichen Mangel an Arbeitskräften einerseits und einer schrumpfenden Bevölkerung andererseits. Trotz solider Wirtschaftsgrundlagen fällt Deutschland im Ranking deswegen hinter andere Länder zurück.
Schwierigkeiten sehen die Analysten vor allem in der Herausforderung, das Wirtschaftswachstum in Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor umzuwandeln. In der Folge ist die Punktzahl für Beschäftigung in allen deutschen Städten im E-REGI 2014 zurückgegangen. Die Beschäftigungsaussichten wurden auch getrübt durch die für 2015 bis 2017 geplante Einführung eines Mindestlohns.
"Unabhängigkeitsbewegungen wie in Katalonien und im Baskenland, die auch nach dem gescheiterten Referendum in Schottland an ihren Zielen festhalten, wirken sich kurzfristig eher l negativ auf die Standortstärke aus", konstatiert Immobilien-Experte Thomas.
Lasalle Investment bietet einen auf den Ergebnissen des E-REGI basierenden Spezialfonds an, der in ausgesuchte Immobilien an den Top-Standorten , schwerpunktmäßig in Deutschland und Großbritannien investiert. Der Fonds steht allerdings nur institutionellen Investoren ab einer Mindesteinlage von fünf Millionen Euro offen.
Die Top 25 des Standort-Rankings
E-REGI 2014 Score
1. London 2,32
2. Paris 1,73
3. Istanbul 1,72
4. Stockholm 1,63
5. Oslo 1,63
6. München 1,61
7. Luxemburg 1,60
8. Stuttgart 1,60
9. Zürich 1,55
10. Kopenhagen - Malmö 1,52
11. Göteborg 1,50
12. Genf 1,42
13. Frankfurt 1,40
14. Mannheim - Karlsruhe 1,37
15. Warschau 1,31
16. Helsinki 1,31
17. Dublin 1,31
18. Brüssel 1,30
19. Bern 1,28
20. Manchester 1,25
21. Nürnberg 1,24
22. Lyon 1,23
23. Bratislava 1,23
24. Madrid 1,23
25. Basel - Mulhouse 1,22
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