Carl Icahn verbrennt mit Trump-Casino 350 Millionen Dollar
13.10.16 11:15 Uhr
Das ehemalige Vorzeige-Casino "Trump Taj Mahal" ist pleite - trotz einer 350 Millionen Dollar-Finanzspritze von Carl Icahn. Nun kommen böse Gerüchte auf.
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Dass das Casino-Projekt, das US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in Atlantic City auf die Beine gestellt hat, vor dem Aus steht, hatte sich bereits vor geraumer Zeit angedeutet. Nun ist es gewiss: Das "Trump Taj Mahal" ist pleite und wird geschlossen.
Einst ein Vorzeigeprojekt von Immobilien-Tycoon Trump
Dabei hatte Donald Trump, der sein Geld vorrangig mit Immobilien verdient hat, ambitionierte Pläne in der US-Glücksspielhochburg Atlantic City. Bei der Eröffnung im Jahr 1990 kündigte der aktuelle Bewerber um die US-Präsidentschaft das "Trump Taj Mahal" als "Das achte Weltwunder" an. Es sollte das Aushängeschild für Donald Trumps Casino-Imperium werden und zunächst schien der Glücksspieltempel die hohen Erwartungen auch zu erfüllen. Doch bereits nach kurzer Zeit wendete sich das Blatt: Das Vorzeigeobjekt kam zusehends ins Straucheln und brachte die gesamte Casino-Sparte von Donald Trumps Immobilienimperium ins Wanken. Im Jahr 2009 beendete der Immobilienmogul das Experiment "Casino-Investment" und zog sich weitgehend aus dem Geschäft in Atlantic City zurück.350 Millionen Dollar-Spritze reicht nicht
Im März 2016 übertrug Trump die letzten verbliebenen Anteile am "Trump Taj Mahal" an den Hedgefondsmanager Carl Icahn. Der hatte sich die Sanierung des Glücksspieltempels auf die Fahnen geschrieben und investierte eigenen Angaben zufolge rund 350 Millionen Dollar in das Projekt. Doch der Erfolg stellte sich nicht ein: Monatelang bestreikten Angestellte das Casino - dabei ging es insbesondere um Sozialleistungen, die die Gewerkschaft von Icahn für die rund 3.000 Mitarbeiter einforderte, die der aber nicht bereit war, zu zahlen.Wollte Icahn die Gewerkschaften nur los werden?
Bereits im Sommer hatte Icahn angesichts des schwelenden Konflikts mit den Arbeitnehmervertretern immer wieder mit der Schließung des Casinos gedroht, jetzt macht er ernst. Seit Montag stehen die rund 3.000 Mitarbeiter auf der Straße. "Heute ist ein trauriger Tag für Atlantic City", so Icahn in einer ersten Stellungnahme. Doch viele Angestellte wollen ihm seine wirklichen Sanierungsbemühungen nicht abnehmen. Die Schließung des Casinos sei ein Schachzug, um die Gewerkschaft loszuwerden, so Vorwürfe, die inzwischen an vielen Ecken laut werden.Icahn ist milliardenschwer
Wirklich weh dürften Carl Icahn die verbrannten 350 Millionen Dollar nicht tun. Forbes schätzt das Vermögen des Hedgefonds-Experten auf 15,4 Milliarden Dollar. Damit ist der 80-Jährige unter den Superreichen der Welt auf Platz 23.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Trump Taj Mahal, Heidi Gutman/CNBC/NBCU Photo Bank via Getty Images