Fast jeder Sechste in Deutschland von Armut bedroht
Fast jede sechste Person gilt in Deutschland trotz der relativ guten Lage am Arbeitsmarkt als armutsgefährdet.
Wie das Statistische Bundesamt berichtete, fielen im Jahr 2013 damit 16,1 Prozent der Bevölkerung oder rund 13 Millionen Menschen unter diese Definition. Die Quote blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant.
Grundlage für die Einkommensmessung in einem Berichtsjahr ist das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen (nach Steuern und Sozialabgaben) des Vorjahres. Nach der EU-Definition gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.
Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der Schwellenwert in Deutschland 2013 bei 2.056 Euro im Monat. Für eine alleinlebende Person lag der Wert bei 979 Euro im Monat.
Von Armut besonders gefährdet sind Arbeitslose, Alleinerziehende und Frauen. Besonders hoch ist die Armutgefährdung bei Arbeitslosen über 18 Jahren, von denen 69,3 Prozent oder fast zwei Drittel von einem Abrutschen in die Armut bedroht waren. Bei den überwiegend Erwerbstätigen ab 18 Jahren betrug der Anteil dagegen nur 8,6 Prozent.
Mit 35,2 Prozent waren mehr als ein Drittel der Personen aus Alleinerziehendenhaushalten armutsgefährdet.
Bei den 18- bis 64-jährigen Frauen lag der Wert bei 17,7 Prozent, bei den Männern dieser Altersgruppe waren es nur 16 Prozent. Bei den Frauen ab 65 Jahren fiel das Armutsrisiko mit 17,0 Prozent deutlich höher aus als bei den Männern derselben Altersklasse mit 12,7 Prozent.
Haushalte mit Kindern haben kein höheres Armutsrisiko: Die Quoten für Haushalte mit zwei Erwachsenen und Kindern war unterdurchschnittlich: Beispielsweise lagen die Quoten für zwei Erwachsene mit einem Kind bei 11,1 Prozent und mit zwei Kindern bei 8,5 Prozent.
DJG/apo/brb Dow Jones NewswiresWeitere News
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